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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 27.1915/​1916

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Kunstgewerbliche Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4828#0209

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Mode-Entwürfe der Magdeburger Kunstgewerbe-Schule

LITERATUR

Die Daguerrotypie in Hamburg 1839—1860. Ein Beitrag
zur Geschichte der Photographie von Prof. Wilhelm Weimar,
wissenschaftl. Assistent am Museum für Kunst und Ge-
werbe. Mit 101 Abb. auf 49 Tafeln u. 4 Textb. 1. Beiheft zum
Jahrbuch der Hamburgischen wissenschaftlichen Anstalten.
Hamburg 1915, in Kommission bei Otto Meißners Verlag.

Jusüis Brinckmann, dessen Gedächtnis dieser hübsche
Quartband gewidmet ist, hatte in seiner weitblickenden Teil-
nahmean jeglicher künstlerisch-technischen Leistung auch die
Photographie dem Kunsthandwerk und deshalb seinem
Museum zugezählt. So hat einer seiner Assistenten, Profes-
sor Wilhelm Weimar, durch jahrelange Mühen im Hamburger
Museum für Kunst und Gewerbe eine reiche Sammlung
alter Daguerrotypbilder vereinigen können. Ungeachtet
der Kriegszeit hat er seine eindringlichen Forschungen
über diese Anfänge der Photographie und die frühen
Leistungen in Hamburg nebst wertvollen technischen Be-
obachtungen und Ratschlägen zur Wiederherstellung be-
schädigter Platten als Beiheft zum Jahrbuch der Hamburger
wissenschaftlichen Anstalten veröffentlichen und durch über

hundert anziehende Abbildungen erläutern können, die über-
dies eben jetzt noch in einer zweiten, technisch vervoll-
kommneten Auflage erschienen sind.

Die Erfindung des Parisers Daguerre ist gleich bei
ihrem Beginne 1839 in Hamburg in Vereinen, Zeitungen
und einer Sonderschrift bekannt und zuerst 1841 von zwei
geschmackvollen Bildnismalern genutzt worden, Herman
Biow und Stelzner. Es ging hier, wie in den Anfängen
der Lichtbildnerei in England, wo ja der schottische Maler
Octavio Hill mit der noch unzulängliche Technik so reifen,
noch heute vorbildliche Aufnahmen erzielt hat: berufene
Künstler, in ernsthafter Porträtmalerei erfahren und be-
währt, brachten wie selbstverständlich Auffassungen und
Lichtwirkungen zuwege, die sich in dem handwerklichen
Dutzendbetriebe der photographischen Berufe bald verloren
haben. Eine Hamburger Zeitung schrieb gleich am Anfang:
»Es wäre in der Tat zu wünschen, daß sich nur Künstler
diesem Fache widmen möchten, weil von der malerischen
Anordnung und Beleuchtung hierbei so sehr viel abhängt.«
So finden sich unter den Bildern dieser frühesten Bahn-
brecher eine Reihe künstlerisch reifer, überraschend unge-
zwungener Aufnahmen bedeutender Persönlichkeiten, be-
sonders Künstler aus Hamburg und anderen deutschen

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