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Kurpfälzer Jahrbuch: ein Volksbuch über heimatliche Geschichtsforschung, das künstlerische, geistige und wirtschaftliche Leben des Gebietes der einstigen Kurpfalz — 4.1928

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Becker, Albert: Kaiserslautern oder Kyffhäuser?
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https://doi.org/10.11588/diglit.29785#0180

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Meiter beschwört er unter Anrufung des allmächtigen Gottes, ihm den
Grund der nächtlichen Dersammlung kundzutun, und der Angesprochene
gibt ihm die Auskunft: Wir sind weder, wie ihr meint, Gespenster noch
eine Ritterschar, wie wir auch erscheinen, sondern die Seelen von Rittern,
die vor kurzem den Tod gefunden haben... In dieser äämgebung soll
Graf Emicho- fV. v. Leiningen, l113s>, der einige Iahre vorher ge-

fallen war, erschienen sein und ausgesprochen haben, daß er aus dieser
Pein durch Fürbitte und Almosen erlöst werden könne." Die Lleber-
lieserung, die auch in der Sage von der Geisterschlacht bei Neulsiningen
widerklingt, scheint die Quelle jener Darbarossasage zu sein, die F. W.
Hebels „Pfälzisches Sagenbuch" als „Die Fahrt der Toten" bezeichnet
und erzählt; sreilich erscheint diese Sage stark modernisiert und macht fast
den Eindruck. als ob sie einer literarischen Bearbeitung, etwa F. Blaul,
nacherzählt oder von Zedliß' „Aächtlicher Heerschau" beeinflußt sei.

Jn ähnlicher Weise zieht nach pfälzischer Sage auch der Geist
Franz von Sickingens um, so wie in der rechtsrheinischen Psalz der
Schnellertsgeist vom Rodenstein Krieg und Frieden kündete, vor allem

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