Kurpfälzer Jahrbuch: ein Volksbuch über heimatliche Geschichtsforschung, das künstlerische, geistige und wirtschaftliche Leben des Gebietes der einstigen Kurpfalz (4.1928)

legt seine Bauten iminer zwischen akzentuierten Flügeln fest, so daß die
ausschwtngende Horizontale wieder ins -Zentrurn, das bet Hussong auch
stets stark betont ist, zurückkehrt. Das gibt der Gesaintanlage immer eine
eminente Spannung, einen geheimen NHythmus. Dieser Rhythmus trttt
hier und da auch in Einzelheiten in die Erscheinung, so in der Fenster-
reihung, die durch die schnelle Auseinanderfolge sowohl bei den iöauten
in der Fischerstrahe wie bei den Ausstellungshallen beinahe saszinierend
wirkt. Beachtenswert ist bei beiden Anlagen nicht nur das malerische Auf
und Ab der Höhenkontur, sondern auch die Dewegtheit dsr Dodenkontur.

Hussong liebt es, alle drei Dimensionen in seinen Dauten auszuge-
stalten. Er geht ganz souverän und großzügig mit dem Aaum um, stuft

Oberbaurat Hussong: Wohnbauten in der Zischerstraße in Kaiserslautern

in die Liefe, schichtet in die Höhe und treibt in die Dreite. Er braucht
viel Daum, aber er schafft auch viel Raum: große Dorplätze, aus denen
die Anlagen erst mit ihrer ganzen Kraft Herauswachsen. Er weiß> auch
die Deziehung zwischen der Umgebung und dem Daukern hervorragend
zu gestalten. Er komponiert mit groher Sicherheit die Ausstellungs-
anlage in den Dhythmus der Landfchaft (in die Dichtung des Tales)
Hinein. Er fängt die Strahlung der Straßen auf, schafft Aufenthalte im
Dhythmus der Planung, durchdringt und bildst die Stadt in grohen
Linien. Er überläßt nichts dem -Zufall, sondern sucht die Bewegung der
Stadt nach sinnvollen und> zweckentsprechenden Gesetzen in eine im archi-
tektonischen Dilde sichtbare Dynamik umzugiehen. Diese Destrebungen
fallen gerade in der lieblosen wirren bisherigen Architektur Kaisers-
lauterns angenehm auf.

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