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Kurpfälzer Jahrbuch: ein Volksbuch über heimatliche Geschichtsforschung, das künstlerische, geistige und wirtschaftliche Leben des Gebietes der einstigen Kurpfalz — 4.1928

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Waldeck, Florian: Friedrich Daniel Bassermann
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https://doi.org/10.11588/diglit.29785#0192

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m die deutsche Äationalversammlung. Er präsidierte dem Verfassungs-
ausschuh und wurde Unterstaatssekretär des 2nnern im Reichsmini-
sierium.' 2n den Herbst dieses Iahres fällt seine Mission nach Berlin.
In der Antecredung mit Friedrich Wilhelm IV., den er füc die deutsche
Sache zu gewinnen suchte, führt er die gleiche sreie Sprache, die man in
den Parlamenten von ihm gewohnt war.

1848 stand Friedrich Daniel Vassermann auf der Höhe seines Ruhms.
Hardenbergs grohes politisches Programm aus dem Iahre 18O? „De-

Zriedrich Daniel Bassermann
(Lithographie nach einer (Zeichnung oon Kauffmann)

mokratischs Grundsätze in einer monarchischen Regierung" schien sich zu
ersüllen. Der nationale Einheitsstaat und der Derfassungsstaat waren in
das politische Dewuhtsein gerückt. Kein Fürst und kein Staatsmann war
dieser Aufgabe gewachsen, das moderne Staatsbürgertum bildete sich
selbst. 2m Frankfurter Parlament saßen die bedeutendsten Männer aus
dem ganzen deutschen Dolke. Ein tragischer Zug durchflutste das Wirken
dieser Dersammlung, und tragisch ganz gewih war sein Ausgang. Aber
ein edler Wille und ein groher Wille lsbte in den Köpfen dieses Hauses.
Man könnte auch hier an Zank und Hader, an kleinlichen Kampfgeist
erinnern. Diel mehr jedoch an große mächtige Augenblicke. Etwa an
das Dekenntnis des greisen Ernst Moritz Arndt, das Dekenntnis zum
gutsn alten deutschen Gewissen und zum Glauben an die Ewigkeit seines
Dolkes. Ein Nbgeordneter, dessen Damen längst vergessen ist, Drink-
welder hieh er, und er war aus Krems in lNiederösterreich — denn auch

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