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Lehrs, Max [Hrsg.]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (8, Textbd.): [Der Meister des Hausbuches und die oberdeutschen Stecher] — Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.34743#0048
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DER MEISTER DES HAUSBUCHES

Literatur, wenigstens in Buchform. Sie gibt auf etwa 100 Seiten ein
komprimiertes Bild der zahlreichen Schriften und Aufsätze über den
Künstler vom Standpunkte eines jungen, blickbegabten Gelehrten, der
unbefangen und ohne Voreingenommenheit mit einer erfreulichen
Kritik das Wichtige vom Nebensächlichen, das Richtige vom Falschen,
das Glaubwürdige vom Ausgeklügelten scheidet, den vielen immer noch
offenen Fragen vorurteilslos gegenübertritt und sich niemals, wie eine
große Zahl seiner Vorgänger, dazu verleiten läßt, Lokalisierungen oder
Datierungen, Abhängigkeiten oder noch völlig in der Luft schwebende
Behauptungen als in aller Form bewiesene Tatsachen gelten zu lassen.
Ich habe daher, wo es sich um die Kupferstiche unseres Künstlers
handelt, seiner Ansicht möglichst oft als einer beachtenswerten und
maßgebenden Raum gegeben, da ich leider die ungedruckte, wohl erst
im Laufe dieses Jahres zu erwartende Schrift von Johannes Dürkop
nicht mehr benutzen konnte.
Seine zusammenfassende Behandlung der dem Hausbuch-Meister
zugeschriebenen Holzschnitte, Handzeichnungen und Tafelbilder über-
hebt mich auch der Mühe, diesem, wie schon gesagt, nicht in den Rahmen
des Kritischen Katalogs der Kupferstiche gehörigen Teil der künstle-
rischen Betätigung des Meisters Raum zu geben. Es genügt, wenn im
Anschluß an die Stiche hier auf die unter B.-HT behandelten Kunst-
denkmale anderer Art verwiesen und nur hie und da meiner zu-
stimmenden oder abweichenden Meinung Ausdruck verliehen wird.
Vorher liegt mir nur noch ob, einige Worte über die Wasser-
zeichen der vom Hausbuch-Meister für seine Kupferstiche verwendeten
Papiere hinzuzufügen, denen man bisher von keiner Seite Beachtung
geschenkt hat. Vielleicht mit Recht, denn ich kann auch hier nur wenig
mehr geben als in meinen älteren Zusammenstellungen des Werkes.
Es ßndet sich siebenmal ein Ochsenkopf, und zwar dreimal ein solcher
mit nach außen gebogenen Hörnern,^ ein kleiner mit Stange und Stern ^
und zweimal ein kleiner mit Stirnkreis, Stange und Stern.^ Dreimal
1 Vergl. a. a. O. p. 36 — 100.
2 Nr. 9 und 57: Amsterdam.
3 Nr. 7: Wien, A., 56: Hamburg und 64: Philadelphia, S. Lessing Rosenwaid.
4 Nr. 69: Amsterdam und 91: Coburg.
 
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