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Lehrs, Max [Hrsg.]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (8, Textbd.): [Der Meister des Hausbuches und die oberdeutschen Stecher] — Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.34743#0246
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232

DER MEISTER

Taf.229 Nr. 552

Taf. 229 Nr. 553

Das Hauptblatt des Meisters und bei aller Grimassenhaftigkeit der durcheinander-
gewürfelten Köpfe einer lärmenden Volksmenge, in den Hauptfiguren von tiefem, feier-
lichem Ernst erfüllt. Die drei Akte sind vortrefflich modelliert und verraten trotz der
etwas übertriebenen Betonung der Adern eine genaue Kenntnis der Anatomie. Der
Faltenwurf ist großzügig und auch die Pferde sind, wiewohl etwas kurz und großköpßg
geraten, gut gezeichnet.
R. Vischer findet a. a. O. den Stil des Blattes zwischen nürnbergischer und bayrischer
Art schwankend und durch die rasend grimassierenden Gebärden auffallend. Seine
Ansicht, man könne vielleicht mit Rücksicht auf die an Gemälden Afichel Wolgemuts
erinnernde ohnmächtige Maria das Monogramm als „Hans Wolgemut" deuten, scheint
dagegen etwas kühn. Henry Thodei erwähnt einen sonst unbekannten Hans Wolgemut
zwischen 1435 und 1472, der natürlich für unseren Stecher nicht in Betracht kommt.
4-7 DAS LEBEN CHRISTI
4 Blatt aus einer Folge von runden Darstellungen. Die heiligen Per-
sonen haben meist keine Nimben. Doppelte Kreiseinf. Unterzeichnet (?)
53 mm. Durchm. äuß. Einf.
P. II. 148. 2-5. - Wessely 238.
Aukt. Buckingham (London 1834) 4 Blatt2 1 ^ 2 sh. an Lloyd.3
BERLIN (Ziemlich gut, rund ausgeschnitten. SS. Seratti und Buckingham.)
4 DIE HEIMSUCHUNG
Elisabeth mit Turban und Rissentuch faßt die Hand der ihr rechts
gegenüberstehenden Alaria, der sie die Linke auf die Schulter legt. Die
heilige Jungfrau trägt einen Schleier auf dem langen Haar. Der hügelige
Boden ist mit Grasbüscheln bedeckt. Links im Mittelgründe Baum-
gruppen, rechts hinten Felsen.
51 mm. Durchm. inn. Einf.
P. II. 148. 2.
BERLIN (Rund ausgeschnitten, nur unten rechts ein Stückchen der äußeren Einf.
SS. Seratti und Buckingham.)
5 DIE DARSTELLUNG IM TEMPEL
Links vom Altar steht Maria mit offen herabfallendem Haar, das
Taubenpaar in der Rechten haltend, gefolgt von dem bärtigen Joseph.
1 Die Malerschule von Nürnberg (Frankfurt a. M. 1891) p. 274.
2 S. Seratti (1816) zusammen mit einem späteren Stich.
3 Zusammen mit einer weiblichen Heiligen.
 
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