Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lehrs, Max [Hrsg.]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (8, Textbd.): [Der Meister des Hausbuches und die oberdeutschen Stecher] — Wien, 1932

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34743#0292
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
278

HANS SCHMUTTERMAYER VON NÜRNBERG

ARCHITEKTURTEILE
l KONSTRUKTIONSTAFEL FÜR EINE FIALE UND
EINEN WIMPERG
Der Stich ist in zwei Hälften geteilt, deren linke eine Fiale und einen
Wimperg mit seiner Kreuzblume in Umrißzeichnung enthält und neben
welchem die Buchstaben: a, b, f, R, f, g, h, n, D, p, — fE, h, ^ h K ^
m, n, D, p, p, r, ^ t D, K I meist in gotischer Minuskel eingetragen
sind. — Auf der rechten Hälfte wiederholt sich beides in sorgfältiger
Ausführung, von rechts beleuchtet und ohne die Buchstaben, wobei
man noch die vorgezogenen zarten Hilfslinien sieht. Auf der linken
Hälfte sind unter dem Wimperg noch acht nach rechts immer kleiner
werdende Quadrate eingezeichnet, über denen die Buchstaben a—fl
stehen und ganz links davor unter der Fiale alle acht Quadrate inein-
ander übereck stehend. Unbezeichnet.
213:325 mm. PI. :B1.
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit XXVHI. (1881) Sp. 65. (Essenwein) und
XXIX. (1882) Sp. 43. (Gebert.)
Kupferlichtdruck im Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit XXVIII. (Nürnberg.)
NÜRNBERG, Bibliothek des Germanischen Museums. (Vorzüglicher Abdruck.
W. großer Ochsenkopf mit breiter Stange, Krone und siebenblättriger Blume. Von
Prestel in Frankfurt a. M. erworben aus dem Besitz des Architekten Philippi in Hamburg.)
Der Stich findet sich als Illustration in einem aus vier Quartblättern bestehenden
Schriftchen Hans Schmuttermayers von Nürnberg, von dem sich nur dies eine
Exemplar erhalten zu haben scheint. Die vorgerissene und ausgeführte Zeichnung auf
der Platte bezieht sich im Verein mit den ebenfalls gestochenen Buchstaben auf die
Anweisung des Textes Blatt lb, wie man, um eine Fiale und einen Wimperg zu ent-
werfen, erst acht Quadrate zeichnen solle, immer kleiner werdend, so daß jedes in dem
andern übereck stehe, dann alle acht noch einmal nacheinander mit Buchstaben
bezeichnet usw. Aus diesen acht Quadraten und ihren Maßen sind dann alle Teilungen
der Fiale und des Wimpergs sowie alles Maßwerk abzuleiten.
 
Annotationen