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Lehrs, Max [Editor]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (8, Textbd.): [Der Meister des Hausbuches und die oberdeutschen Stecher] — Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.34743#0296
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MA1R VON LANDSHUT

Der Name „Mair", der sich auf einer Anzahl stilistisch und technisch
mehr oder weniger übereinstimmender Kupferstiche vom Ende des
XV. Jahrhunderts in sauberer lateinischer Majuskel auf einem Täfelchen
findet, hat der Forschung bisher wenig Gelegenheit geboten, ihn einer
historisch greifbaren Persönlichkeit zuzuweisen. Was die älteren Ikono-
graphen: v. Murr, Bartsch, Passavant usw. über ihn sagen, ergibt
sich eigentlich aus seinen Kupferstichen, die außer seinem Namen
großenteils die Jahreszahl 1499/ in einem Falle auch das Stadtwappen
von Fandshut in Niederbayern, drei Eisenhüte, tragen. ^ Letzteres kehrt
sogar ein zweitesmal als Wasserzeichen in einem anderen, der nur als
Unikum bekannten Verkündigung Nr.4, wieder. Der Stecher lebte also
um 1499 offensichtlich in Landshut. Sein Vorname blieb unbekannt.
Was dann im weiteren Verlauf der Kunstgeschichte an Entdeckungen,
Identifizierungen und sonstigen Nachrichten über den Künstler zutage
gefördert wurde, besonders durch Nagler, der ihm im Künstlerlexikon ^
und in den Monogrammisten^ viele Seiten widmete, besteht eigentlich
nur aus Nachrichten über Bilder seiner Hand und Urkunden über seine
Persönlichkeit, die sich nicht mehr aufßnden lassen oder höchstwahr-
scheinlich auf andere Träger des in Bayern ganz besonders verbreiteten
Namens beziehen. Aus diesem Grunde habe ich hiervon der Gepßogen-
heit des Kritischen Katalogs in den vorhergehenden Bänden Abstand
genommen und mich damit begnügt, lediglich den Kupferstichen und
Holzschnitten des Landshuter Künstlers meine Aufmerksamkeit zu
1 Verg!. Nr. 5, 10, 11, 13, 17-20, 23 und 24.
2 Nr. 19.
s Bd. VIII. p. 203.
4 Bd. I. Nr. 987, Bd. IV. Nr. 1586.
 
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