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https://doi.org/10.11588/diglit.34743#0391
DER MEISTER
377
22 ARISTOTELES UND PHYLLIS
Die schöne PhyHis in reicher Tracht, ein Barett mit einer großen
Feder auf dem üppigen, im Winde flatternden Haar, reitet auf dem auf-
gezäumten Philosophen nach rechts und schwingt die hoch erhobene
Peitsche. Aristoteles mit einem breitkrempigen Hut auf dem lang-
bärtigen Haupt, in kurzem pelzverbrämten Rock, blickt schmachtend
zu ihr empor. Im Hintergrund die Gartenmauer, in deren mit einer
nackten Frauenfigur gezierten Tor der junge Alexander mit seinem
Vater, einem bartlosen Alten in orientalischer Tracht, erscheint, um ihm
die Szene zu zeigen. Rechts sieht man über die Mauer hinweg in die
hügelige Landschaft mit einer im Wald gelegenen Kirche. Der Garten
ist mit Grasbüscheln bewachsen, aus denen sich rechts ein dürres
Bäumchen erhebt. Unten, etwas links von der Mitte, das sehr weit
gestellte Monogramm.
181: 130 mm. PI.
v. Murr, Journal II. (1775) 199. 1. und 243. 16. - B. VI. 379. 18. - P. II. 171. 18. -
The Print Collector's Quarterly XVI. (1929) p. 222. (L.)
Photographie bei R. Brulliot, Cop. phot. (München.) — Kupferlichtdruck der Reichs-
druckerei. i
Aukt. Brandes (Leipzig 1795) 5 Tlr. 1 Ngr. — Vernon (London 1813) 7 ^ 7 sh. an
Lloyd. — Sternberg-Manderscheid (Dresden 1838) 12 Tlr. — Hodges (London 1849)
6 ^ 12 sh. an Evans. — v. Kirschbaum (München 1851) 15 fl. — P. Vischer (Paris 1852)
35 fr. — v. Quandt (Leipzig 1860) 53 Tlr. — Harrach (Paris 1867) 60 fr. an Rochoux. —
Brentano-Birckenstock (Frankfurt a. M. 1870) 81 fl. an Colnaghi. — Addington (Lon-
don 1886) 11 ^ 15 sh. an Gutekunst. — Davidsohn (Leipzig 1921) 4900 Mk. an Apell in
Ermlitz. 2 — v. Nostitz-Rieneck (Leipzig 1927) 1700 Mk. an Colnaghi.
BASEL (Alt ***.) - DRESDEN (Alt ***.) - PARIS (Alt ***.) - ST. GALLEN (Alt ***.)
— STUTTGART (Alt ***. W. großer Ochsenkopf mit der Schlange am Kreuz.) —
WEIMAR (Alt ***.) — WIEN, S. Liechtenstein (Alt ***. Die linke untere Ecke ergänzt.)
Dieser Stich, der im Format mit dem Memento mori Nr. 20 übereinstimmt, gehört
wie jenes Blatt offenbar zu den spätesten und technisch reifsten Arbeiten des Künstlers
und ist in den verhältnismäßig nicht seltenen schönsten alten Drucken von einer farbigen
Leuchtkraft und tiefen Schwärze, wie sie eigentlich nur noch bei Nr. 20 Vorkommen.
Gegenständlich gehört er wohl zu dem in der Höhe ziemlich genau damit übereinstim-
menden, nur in der Breite etwas größeren Götzendienst Salomos Nr. 1,3 zwei Szenen,
1 Nicht veröffentlicht.
2 SS. Firmin-Didot (1877) 355 fr. an Danlos und L. Galichon (1895) 180 fr. an
Davidsohn.
3 Nr. 1 mißt 184: 157 mm., Nr. 22 181 : 130 mm. PI.
VIII
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22 ARISTOTELES UND PHYLLIS
Die schöne PhyHis in reicher Tracht, ein Barett mit einer großen
Feder auf dem üppigen, im Winde flatternden Haar, reitet auf dem auf-
gezäumten Philosophen nach rechts und schwingt die hoch erhobene
Peitsche. Aristoteles mit einem breitkrempigen Hut auf dem lang-
bärtigen Haupt, in kurzem pelzverbrämten Rock, blickt schmachtend
zu ihr empor. Im Hintergrund die Gartenmauer, in deren mit einer
nackten Frauenfigur gezierten Tor der junge Alexander mit seinem
Vater, einem bartlosen Alten in orientalischer Tracht, erscheint, um ihm
die Szene zu zeigen. Rechts sieht man über die Mauer hinweg in die
hügelige Landschaft mit einer im Wald gelegenen Kirche. Der Garten
ist mit Grasbüscheln bewachsen, aus denen sich rechts ein dürres
Bäumchen erhebt. Unten, etwas links von der Mitte, das sehr weit
gestellte Monogramm.
181: 130 mm. PI.
v. Murr, Journal II. (1775) 199. 1. und 243. 16. - B. VI. 379. 18. - P. II. 171. 18. -
The Print Collector's Quarterly XVI. (1929) p. 222. (L.)
Photographie bei R. Brulliot, Cop. phot. (München.) — Kupferlichtdruck der Reichs-
druckerei. i
Aukt. Brandes (Leipzig 1795) 5 Tlr. 1 Ngr. — Vernon (London 1813) 7 ^ 7 sh. an
Lloyd. — Sternberg-Manderscheid (Dresden 1838) 12 Tlr. — Hodges (London 1849)
6 ^ 12 sh. an Evans. — v. Kirschbaum (München 1851) 15 fl. — P. Vischer (Paris 1852)
35 fr. — v. Quandt (Leipzig 1860) 53 Tlr. — Harrach (Paris 1867) 60 fr. an Rochoux. —
Brentano-Birckenstock (Frankfurt a. M. 1870) 81 fl. an Colnaghi. — Addington (Lon-
don 1886) 11 ^ 15 sh. an Gutekunst. — Davidsohn (Leipzig 1921) 4900 Mk. an Apell in
Ermlitz. 2 — v. Nostitz-Rieneck (Leipzig 1927) 1700 Mk. an Colnaghi.
BASEL (Alt ***.) - DRESDEN (Alt ***.) - PARIS (Alt ***.) - ST. GALLEN (Alt ***.)
— STUTTGART (Alt ***. W. großer Ochsenkopf mit der Schlange am Kreuz.) —
WEIMAR (Alt ***.) — WIEN, S. Liechtenstein (Alt ***. Die linke untere Ecke ergänzt.)
Dieser Stich, der im Format mit dem Memento mori Nr. 20 übereinstimmt, gehört
wie jenes Blatt offenbar zu den spätesten und technisch reifsten Arbeiten des Künstlers
und ist in den verhältnismäßig nicht seltenen schönsten alten Drucken von einer farbigen
Leuchtkraft und tiefen Schwärze, wie sie eigentlich nur noch bei Nr. 20 Vorkommen.
Gegenständlich gehört er wohl zu dem in der Höhe ziemlich genau damit übereinstim-
menden, nur in der Breite etwas größeren Götzendienst Salomos Nr. 1,3 zwei Szenen,
1 Nicht veröffentlicht.
2 SS. Firmin-Didot (1877) 355 fr. an Danlos und L. Galichon (1895) 180 fr. an
Davidsohn.
3 Nr. 1 mißt 184: 157 mm., Nr. 22 181 : 130 mm. PI.
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