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Kunsthaus Lempertz <Köln> [Hrsg.]; Kunsthaus Lempertz [Hrsg.]; M. Lempertz' Antiquariat (P. Hanstein) [Mitarb.]
Math. Lempertz'sche Kunstversteigerung: Antiquitäten, Gobelins, Glasgemälde, Gemälde älterer Meister: Nachlass A. von Grand Ry, Rittergutbesitzer, Schloss Thal bei Aachen, und anderer Besitz ; Versteigerung: Mittwoch, den 11., Donnerstag, den 12. Februar, Freitag, den 13. [1920] — Köln, Nr. 188.1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.15546#0005
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V orwort.
Die Sammiung des Rittergutsbesitzers A. von Grand Ry setzt sich im wesentlichen
aus Stücken zusammen, die zum niederrheinischen Kunstkreise in Beziehung stehen. Die zahl-
reichen Steinzeugarbeiten aus Raeren, das norddeutsche Steinzeug, die niederrheinischen oder
hoiländischen Möbel, die französischen Gobelins, endlich die Werke der Glas- und Tafelmalerei
weisen offensichtlich auf die von rheinischen Sammlern bevorzugten Kunstgebiete hin. Daß
neben diesem wertvoilen Kern der Sammlung auch mannigfache andere Kunstkreise berück-
sichtigtwerden, wie es in den süddeutschen Fayencen, denArbeiten inSilber, Bronze, Messing
und Zinn, dem europäischen, chinesischen und japanischen Porzelian, den deutschen Waffen,
den italienischen und französischen Gemäiden geschah, zeugt von dem ausgeprägten Sammei-
sinn des Besitzers.
Unter dem Steinzeug von Raeren, das wohl zum Teii aus alten Fundsteüen stammt,
sind manche Krüge der führenden Werkstätten des 16. Jahrhunderts enthalten. Denn es weisen
die Monogramme auf Jan Emens, auf den Meister W Z aus dein Kreise des Jan Emens, auf
Engei Kran und H. Kalb, endiich auf Jan Baldems Mennicken. (Taf. 1 Nr. 2, 4, 5, 12, 23, 25 u. a.,
Taf. 2 Nr. 3, 7, 13, 17.) Siegburg, der Westerwald und Kreussen sind nur mit einzelnen
Arbeiten vertreten. (Taf. 2 Nr. 134, 135, 171 u. a.)
Von den geschnittenen Gläsern sind einige durch den straffen Aufbau ausgezeichnete
Deckeipokaie bömischen, sächsischen und schiesischen Ursprungs zu nennen (Taf. 3 Nr. 175,
177, 178, 180, 181, 182 u. a.), während von den nord- und süddeutschen sowie den hoiländischen
Fayencen die Nürnberger und Frankiurter sowie die Mindener und Deifter Arbeiten erwähnens-
wert sind. (Taf. 2 Nr. 224, 225, 227—238.)
Eine kleine Ausiese von Arbeiten in Silber, Bronze und Messing schiießt sich an, unter
denen zwei silberne Kandelaber um 1780, Augsburger Arbeiten, vor allem auffailen.
Unter dem europäischen, chinesischen und japanischen Porzellan ist das chinesische der
familie rose und der famille verte das bemerkenswerteste (Taf. 4 u. 5 Nr. 312, 316, 317, 319,
320, 339, 343 u. a.); von den Waffen ein paar italienische Faustrohre der 2. Häfte des 16. Jahr-
hunderts, sowie deutsche Radschioß- und Feuersteinbüchsen des 17. und 18. Jahrhunderts.
(Taf. 6 Nr. 451, 453 58); von den Zinnarbeiten vornehmlich die Weinkannen kölnischen Ur-
sprungs (Taf. 6 Nr. 474, 479, 484, 491 u. a.); von den Möbeln ein eingelegter deutscher Glas-
schrank des 18. Jahrhunderts, ein holländischer Überbauschrank und eine Standuhr des 18.
Jahrhunderts. (Taf. 7 Nr, 546, 550, 571.)
Die kölnischen und schweizer Rundscheiben, die niederrheinische Scheibe mit der
Kreuzigung, die durch die Raumgestaltung auffällige Darstellung der singenden Engel sind
charakteristische, ausdrucksvolle Werke des 14. und 15. Jahrhunderts. (Taf. 8 und 9 Nr. 614,
613, 615, 616, 624, 625.)
Von den zahlreichen Gobelins stehen die großen, französischen Wirkarbeiten mit mytho-
logischen Darstellungen an erster Stelle. (Taf. 10, Nr. 602; Taf. 11, Nr. 603; Taf. 12, Nr. 604.)
Ihnen schließen sich Arbeiten ähnlicher Art, wie auch die Rococo-Sesselbezüge an. (Nr. 604a;
Taf. 13, Nr. 605—7; 610.)
 
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