zu deren Gefolge 500 Personen gezählt haben sollen, darunter neben dem Militär
auch italische Adlige, die nicht zum Hofstaat der Königin gehörten^. Welchen Um-
fang das Personal der Königin erreichte, läßt sich nicht bestimmen.
Als Vergleichswert für eine Königin auf Reisen kann allenfalls die Größe des
Gefolges der englischen Königin Philippa, der Schwester der mit Kaiser Ludwig IV.
verheirateten Margarete von Holland-Hennegau, herangezogen werden. Sie beglei-
tete Eduard III. im Juli 1338 bei seiner Reise auf den Kontinent, einen persönlichen
Troß von ungefähr 100 Personen mit sich führend^. Dem entspräche die Angabe
des Burkhard Zink in seiner Augsburger Chronik, in der er anläßlich des Begräbnis-
ses Karls IV. angibt, daß Kaiserin Elisabeth, Königin Johanna, die Gemahlin Wen-
zels, und Markgräfin Katharina von Brandenburg, die Tochter Karls IV., 100 JüHk/ka-
wen bei sich hatten^.
Der Kernbestand der Hofhaltung der französischen Königin hingegen betrug
zu Beginn des 14. Jahrhunderts 200 Personen^ und erlangte damit eine Größenord-
nung, die in der Forschung für das Reich als zu hoch angenommen wird, obwohl
sich besonders die luxemburgischen Könige seit Heinrich VII. in der Strukturierung
des Hofes und besonders hinsichtlich der Trennung der einzelnen Haushalte nach
dem französischen Vorbild richteten*^. Da also eine genaue Hochrechnung für den
Hofstaat römisch-deutscher Königinnen nicht möglich ist, bleibt zu vermuten, daß
sich die Größenordnungen irgendwo zwischen den genannten Zahlen bewegten.
Einfluß auf die Zusammensetzung des königlichen Hofstaates und vor allem
hinsichtlich der Hierarchisierung der Ämter in Ober- und Unterämter ist daneben
von den Fürstenhöfen ausgegangerPV Heinrich VII. zum Beispiel übernahm für
den Königshof zu Beginn des 14. Jahrhunderts das Amt des Hofmeisters als des
obersten Hofbeamten, das an den Fürstenhöfen schon seit der zweiten Hälfte des
13. Jahrhunderts vorhanden war^T
Dem Modell in der Ökonomik Konrads von Megenberg entsprechend stand an
der Spitze der Dienerschaft einer Fürstin neben dem Hofmeister auch eine Hofmei-
sterin, die magisfra can'g^. Dieses Amt bekleidete bei Kaiserin Eleonore 15 Jahre
452 PiRCHAN, Italien hier Bd. 2 S. 96.
453 Elsbeth ANDRE, Ein Königshof auf Reisen. Der Kontinentalaufenthalt Eduards III. von England
1338-1340 (Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte 41,1996) S. 100-106, die Liste der nament-
lich bekannten Personen S. 252-254.
454 ... und z'sf ZM wzjlcn, da/? dz'e Uz'sen'n und die hzzrzgz'n and die warggrä/z'n fzelten &ei 100 jMzü/hmv"' ad
geciaif in schwarz, Burkhard Zink, Chronik (1368-1468), in: Die Chroniken der schwäbischen
Städte. Augsburg, Bd. 2 (Die Chroniken der deutchen Städte vom 14. bis 16. Jahrhundert, Bd. 5,
A965) S. 24.
455 BRÜHL, Fodrum S. 269 mit Anm. 204.
456 So Hans PATZE, Die Hofgesellschaft Kaiser Karls IV. und König Wenzels in Prag, in: Kaiser Karl
IV. 1316-1378. Forschungen über Kaiser und Reich, hg. von Hans PATZE (1978) S. 733-773, hier
S. 753. - Es fehlt jedoch an vergleichenden Untersuchungen zum Hofstaat der europäischen Kö-
niginnen, so daß bislang keine konkreten Beurteilungen möglich sind.
457 Zum Modellcharakter der Fürstenhöfe seit dem 13. Jahrhundert und allen voran der Hof der
Grafen von Hennegau, vgl. RÖSENER, Hofämter S. 514-535.
458 RÖSENER, Hofämter S. 549.
459 Konrad von Megenberg unterscheidet zwischen den azzcz'hae maz'ores, zu denen die Hofdamen
und Hoffräulein sowie die Hofmeisterin, die persönlichen Dienerinnen und die Amme gehör-
ten, und den ancz'hae znz'zzores, wie den Köchinnen, Schlüsselträgerinnen und Kammerfrauen der
im unteren Rang stehenden Damen: Zrzcz'ParMzn z'iazpze aha zrzaz'or, alz'a zzzz'zzor. Esf azzlezzz ancz'ha zzzaz-
or, zpze zrzaz'orz'hzzs domz'&MS azd zzzazorzbas exz'gencz'z's seruz'f, sz'ctd szzrzf donzzcche palasfz'ce H paeNe czzrz'ezz-
auch italische Adlige, die nicht zum Hofstaat der Königin gehörten^. Welchen Um-
fang das Personal der Königin erreichte, läßt sich nicht bestimmen.
Als Vergleichswert für eine Königin auf Reisen kann allenfalls die Größe des
Gefolges der englischen Königin Philippa, der Schwester der mit Kaiser Ludwig IV.
verheirateten Margarete von Holland-Hennegau, herangezogen werden. Sie beglei-
tete Eduard III. im Juli 1338 bei seiner Reise auf den Kontinent, einen persönlichen
Troß von ungefähr 100 Personen mit sich führend^. Dem entspräche die Angabe
des Burkhard Zink in seiner Augsburger Chronik, in der er anläßlich des Begräbnis-
ses Karls IV. angibt, daß Kaiserin Elisabeth, Königin Johanna, die Gemahlin Wen-
zels, und Markgräfin Katharina von Brandenburg, die Tochter Karls IV., 100 JüHk/ka-
wen bei sich hatten^.
Der Kernbestand der Hofhaltung der französischen Königin hingegen betrug
zu Beginn des 14. Jahrhunderts 200 Personen^ und erlangte damit eine Größenord-
nung, die in der Forschung für das Reich als zu hoch angenommen wird, obwohl
sich besonders die luxemburgischen Könige seit Heinrich VII. in der Strukturierung
des Hofes und besonders hinsichtlich der Trennung der einzelnen Haushalte nach
dem französischen Vorbild richteten*^. Da also eine genaue Hochrechnung für den
Hofstaat römisch-deutscher Königinnen nicht möglich ist, bleibt zu vermuten, daß
sich die Größenordnungen irgendwo zwischen den genannten Zahlen bewegten.
Einfluß auf die Zusammensetzung des königlichen Hofstaates und vor allem
hinsichtlich der Hierarchisierung der Ämter in Ober- und Unterämter ist daneben
von den Fürstenhöfen ausgegangerPV Heinrich VII. zum Beispiel übernahm für
den Königshof zu Beginn des 14. Jahrhunderts das Amt des Hofmeisters als des
obersten Hofbeamten, das an den Fürstenhöfen schon seit der zweiten Hälfte des
13. Jahrhunderts vorhanden war^T
Dem Modell in der Ökonomik Konrads von Megenberg entsprechend stand an
der Spitze der Dienerschaft einer Fürstin neben dem Hofmeister auch eine Hofmei-
sterin, die magisfra can'g^. Dieses Amt bekleidete bei Kaiserin Eleonore 15 Jahre
452 PiRCHAN, Italien hier Bd. 2 S. 96.
453 Elsbeth ANDRE, Ein Königshof auf Reisen. Der Kontinentalaufenthalt Eduards III. von England
1338-1340 (Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte 41,1996) S. 100-106, die Liste der nament-
lich bekannten Personen S. 252-254.
454 ... und z'sf ZM wzjlcn, da/? dz'e Uz'sen'n und die hzzrzgz'n and die warggrä/z'n fzelten &ei 100 jMzü/hmv"' ad
geciaif in schwarz, Burkhard Zink, Chronik (1368-1468), in: Die Chroniken der schwäbischen
Städte. Augsburg, Bd. 2 (Die Chroniken der deutchen Städte vom 14. bis 16. Jahrhundert, Bd. 5,
A965) S. 24.
455 BRÜHL, Fodrum S. 269 mit Anm. 204.
456 So Hans PATZE, Die Hofgesellschaft Kaiser Karls IV. und König Wenzels in Prag, in: Kaiser Karl
IV. 1316-1378. Forschungen über Kaiser und Reich, hg. von Hans PATZE (1978) S. 733-773, hier
S. 753. - Es fehlt jedoch an vergleichenden Untersuchungen zum Hofstaat der europäischen Kö-
niginnen, so daß bislang keine konkreten Beurteilungen möglich sind.
457 Zum Modellcharakter der Fürstenhöfe seit dem 13. Jahrhundert und allen voran der Hof der
Grafen von Hennegau, vgl. RÖSENER, Hofämter S. 514-535.
458 RÖSENER, Hofämter S. 549.
459 Konrad von Megenberg unterscheidet zwischen den azzcz'hae maz'ores, zu denen die Hofdamen
und Hoffräulein sowie die Hofmeisterin, die persönlichen Dienerinnen und die Amme gehör-
ten, und den ancz'hae znz'zzores, wie den Köchinnen, Schlüsselträgerinnen und Kammerfrauen der
im unteren Rang stehenden Damen: Zrzcz'ParMzn z'iazpze aha zrzaz'or, alz'a zzzz'zzor. Esf azzlezzz ancz'ha zzzaz-
or, zpze zrzaz'orz'hzzs domz'&MS azd zzzazorzbas exz'gencz'z's seruz'f, sz'ctd szzrzf donzzcche palasfz'ce H paeNe czzrz'ezz-