Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Fößel, Amalie; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Die Königin im mittelalterlichen Reich: Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume — Mittelalter-Forschungen, Band 4: Stuttgart, 2000

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26280#0071
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Dos der Königin

Die Dos wurde seit merowingischer Zeit als »Brautgabe« zum Zweck der Versor-
gung der Ehefrau in Form mobiler wie immobiler Vermögenswerte durch den Ehe-
mann für den Fall ihrer Witwenschaft geleistet und sollte nach kirchlicher Auffas-
sung den Vermögensverhältnissen des Mannes entsprechen. In dieser Form wurden
im Mittelalter auch die Königinnen materiell abgesicherUW
Nach der üblichen ersten großen Schenkung anläßlich der Eheschließung ver-
größerte sich der Besitz der Königin nicht selten im kaufe ihrer Ehe und unter Um-
ständen auch unter ihren im Königtum nachfolgenden Söhnen. Aufgrund zeitlicher
Kohärenzen vor allem in ottonischer und salischer Zeit läßt sich schlußfolgern, daß
diese meistens zu konkreten Anläßen erfolgten, wie zum Beispiel der Geburt von
Kindern, deren Verlobungen beziehungsweise Heiraten wie auch deren Weggang
aus dem Haus, so beim Übertritt in ein Kloster oder im Todesfall. So schenkte Otto
II. seiner Gemahlin Theophanu wenige Wochen vor der Geburt ihrer dritten Tochter
Mathilde im Sommer 978 den Königshof Pöhlde^U Dieser Hof hatte bereits zum
Wittum seiner Großmutter, Königin Mathilde, gehört und war von ihr weiter ausge-
baut worden. Erhalten hatte sie ihn zusammen mit den königlichen Höfen Quedlin-
burg, Nordhausen, Grone und Duderstadt 929, als Heinrich I. anläßlich der Ehe-
schließung Ottos I. mit Edgith sein Haus ordnete. Dies geschah in Absprache und
mit Zustimmung Ottos I., der Bischöfe und Fürsten^.

316 Zur Herausbildung und Durchsetzung der »dotierten Ehe« gegenüber weiteren Eherechtsfor-
men im frühen Mittelalter vgl. Paul MiKAT, Dotierte Ehe - rechte Ehe. Zur Entwicklung des Ehe-
schließungsrechts in fränkischer Zeit (Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften.
Geisteswissenschaftliche Vorträge G 227, 1978). - Zu Terminologie, Entwicklung und rechtli-
chen Besonderheiten vgl. den Überblick bei W. OGRis, Art. Dos, in: HRG 1 (1971) Sp. 775-778 so-
wie Christian LAURANSON-RosAZ, Douaire et sponsalicium durant le haut Moyen Age, in: Veu-
ves et veuvage dans le haut moyen age, hg. von Michel PARISSE (1993) S. 99-105 und Regine LE
fAN-HENNEBiCQUE, Aux origines du douaire medieval (VP-X^ siecles), in: ebd. S. 107-122.
317 DOII. 171 (978 März 17 Sömmeringen): ... z'zzzpgn'afz zzosfz*a zzzaz'gsfafg dz'Igcfz'ssz'zzzg ziosfrg cozzfgcfafz
TTzgopfzazzzz in pago Lz'sgo czzrfgm Ruanda??! Polz'da dzcfazzz in proprz'zzzzz dozzazzzzzs, go scz'iz'cgf fgzzorg zyzzafz-
zzzzs ^Mzc^uzd gz'zzs ugüg/zzgrzf, z'zz&^acz'af czzzzz ozzzzzzüzzs go iocz pgrfz'zzgzzfzüzzs ... - Zusammenhänge
zwischen einer Reihe von Interventionen Theophanus in Privilegien Ottos II. für Nonnenklöster
und ihren Geburten wurden aufgezeigt von Mathilde UHLiRZ, Studien über Theophano III. Die
Interventionen der Kaiserin Theophano zugunsten der Nonnenklöster während der Regie-
rungszeit Ottos II. und ihre Bedeutung, DA 9 (1951) S. 122-135. - Zur Geburt der später mit dem
rheinischen Pfalzgrafen Ezzo verheirateten Mathilde vgl. GLOCKER, Verwandte der Ottonen
S. 295.
318 DHI. 20 (929 Sept. 16 Quedlinburg): Qzzapropfgr fggafz zzzo&rafz'ozzg, assfazifzüzzs/z&Iz'&zzs nosfrz's, czzzzz
consezzsM gf asfi^zziafzozig/zizz ziosfn Offonz's gf gpz'scoporzzzzz procgzTzzzz^zzg gf cozzzzfazzz pgfz'cz'ozzg dzzfczssz-
zzzag cozzz'zzgz nosfz*ag MafzPzz'Mag pofgsfafz'ua zzzazzzz fz-adzzzzzzs gf donamzzs ^zzz'c^zzz'd proprz'ag fzgrgdz'fafz's zn

67
 
Annotationen