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Fößel, Amalie; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Die Königin im mittelalterlichen Reich: Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume — Mittelalter-Forschungen, Band 4: Stuttgart, 2000

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https://doi.org/10.11588/diglit.26280#0320
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Papsttum

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Die Vita Anselms II. von Lucca^° enthält mit dem zitierten Bericht eine durch die
Forschung bestätigte Charakterisierung der letzten Lebensphase der Kaiserin
Agnes in Italien und hier vor allem in Rom: Papst Alexander II.^ hatte ihr die Abso-
lution mit der Auflage gewährt, daß sie für die Dauer ihres Aufenthaltes in Rom
dem hl. Petrus durch Nachtwachen, Gebete und Fasten Genugtuung leiste und der
Kirche so gut sie es vermöge mit Rat und Flilfe nützlich sePW Obwohl sie einige Jah-
re zuvor den Schleier genommen hatte^, bedeutete die möglicherweise von vor-
nherein als längerer Aufenthalt geplante Reise in den Süden des Reichs^ aber kei-
neswegs, daß sich Agnes ausschließlich frommen Werken zugewandt oder ganz in
ein Kloster zurückgezogen hätte^L Vielmehr blieb sie »in der Welt« und politisch
aktiv, indem sie verschiedentlich zu vermitteln suchte und besonders um eine Ver-
ständigung zwischen Heinrich IV. und dem Papsttum bemüht war. Dazu reiste sie
mehrmals von Rom nach Deutschland.
Mit einem neuen Datierungsansatz konnte Tilman Struve überzeugend bele-
gen, daß Kaiserin Agnes nicht bereits nach dem »Attentat von Kaiserswerth« 1062

309 Vita Anselmi episcopi Lucensis, ed. Roger WiLMANS, in: MGH SS 12, c. 19, S. 19.
310 Anselm II. von Lucca war Verwandter und Nachfolger des im Herbst 1061 zum Papst gewähl-
ten Alexander II. im Luccheser Bischofsamt und gehörte zu den einflußreichen Persönlichkeiten
am päpstlichen Hof, vgl. SCHMIDT, Alexander II. (siehe nächste Anm.) S. 26-30.
311 Tilmann SCHMIDT, Alexander II. (1061-1073) und die Reformgruppe seiner Zeit (Päpste und
Papsttum 11,1977).
312 Zur Chronologie der Ereignisse vgl. den grundlegenden Beitrag von STRUVE, Romreise und
darauf aufbauend BLACK-VELDTRUP, Kaiserin Agnes bes. S. 37-61.
313 Nach STRUVE, Zwei Briefe S. 416 und BLACK-VELDTRUP, Kaiserin Agnes S. 137, 367f. fand die
»Schleiernahme« nicht erst, wie in der älteren Forschung zu lesen ist, nach der Entführung von
Kaiserswerth im Frühjahr 1062 statt, sondern bereits einige Monate vorher, am 22. November
1061, am Grab Heinrichs III. in Speyer und kann deshalb nicht mehr als Zeichen der Resignation
und Schwäche der Kaiserin gesehen werden, da beide Ereignisse nicht im kausalen Zusammen-
hang stehen. Zu der Bedeutung der »Schleiernahme« und den damit verbundenen Konsequen-
zen für das Leben einer Witwe vgl. ebd. S. 369-372. Vgl. auch Reg. Imp. 111,3 Nr. 231.
314 So STRUVE, Romreise S. 20f.
315 Vgl. BLACK-VELDTRUP, Kaiserin Agnes S. 58f.

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