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Fößel, Amalie; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Die Königin im mittelalterlichen Reich: Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume — Mittelalter-Forschungen, Band 4: Stuttgart, 2000

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https://doi.org/10.11588/diglit.26280#0054
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Die Titel der Königin

Romzzzzorizziz myz'zizz - z'zzipgmfn'x zzugzisD
Trotz einer vermeintlichen jahrhundertelangen Gleichförmigkeit der Bezeichnun-
gen für die Gemahlinnen der Könige und Kaiser des Mittelalters als mgz'zza bezie-
hungsweise z'zizpgmfn'x, letzteres meist versehen mit dem Epitheton atzgzzsia^, er-
scheinen deren Titel bei näherem Hinsehen dann doch variantenreicher und den je-
weiligen historisch-politischen Verhältnissen angepaßt. Dabei fällt auf, daß die Titel
für die Königin eng mit denjenigen ihrer Gatten verknüpft sind-V Dies läßt die im
Verlauf dieser Untersuchung noch zu überprüfende Frage stellen, inwieweit sich
Stellung und Einfluß der Königin jeweils über ihren Gatten definierten und nicht
zuletzt von seiner machtpolitischen Position abhingen.
Die Quellenproblematik dabei hegt auf der Hand. Denn im Vergleich zu der
Vielzahl von Herrscherurkunden, die eine eigene »Intitulatio-Forschung« in Gang
haben bringen können^, kennen wir von den Königinnen einen vergleichsweise
nur minimalen Bruchteil von Diplomen. Unter ihnen befinden sich für das 11. und
die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts vor allem Vertrags Vereinbarungen, so für Ku-
nigunde^, und Gerichtsurkunden, so für Mathilde und Richenza^ - jeweils ohne
Intitulatio. Übrig bleibt eine geringfügig verunechtete Schenkungsurkunde der Kai-
serin Agnes, ausgestellt am 19. Oktober 1059 in Speyer, für das Stift St. Maria Mag-
dalena in Verdun mit der Intitulatio »Agnes zhuzuHjhuenU cMnenhd z'ztzpgmin'x zzzzgzz-
sia<VÜ Des weiteren kennen wir zwei Schenkungsurkunden der mit Heinrich V.
verheirateten »MacMgMz's Dez grafz'a Roznanorzzzn regz'zia<dU

211 Erstmals nachweisbar für die Gemahlinnen Ludwigs des Frommen - Irmingard und Judith; vgl.
VOGELSANG, Frau als Herrscherin S. 13. - Zur Bedeutung des HMgushz-Titels in Byzanz, der durch
den Kaiser bei der Eheschließung als Ehrentitel verliehen wurde, vgl. Stefan MASLEV, Die staats-
rechtliche Stellung der byzantinischen Kaiserinnen, Byzantinoslavica 27 (1966) S. 308-343, hier
bes. S. 309f.
212 Zusammenfassend für das 12. Jahrhundert: KowALSKi, Königinnen S. 102-104.
213 Herwig WOLFRAM, Intitulatio I. Lateinische Königs- und Fürstentitel bis zum Ende des 8. Jahr-
hunderts (MIÖG Erg.-Bd. 21, 1967); DBRS. (Hg.), Intitulatio II. Lateinische Herrscher- und Für-
stentitel im neunten und zehnten Jahrhundert (MIÖG Erg.-Bd. 24,1973); Herwig WOLFRAM und
Anton ScHARER, Intitulatio III. Lateinische Herrschertitel und Herrschertitulaturen vom 7. bis
zum 13. Jahrhundert (MIÖG Erg.-Bd. 29,1988).
214 Insgesamt vier Urkunden der Kaiserin, abgedruckt im Anhang zu den DD HII. S. 693-697.
215 Zur Königin als Richterin vgl. unten S. 159-164.
216 DAgnes 1, im Anhang zur DD HIV, S. 670f.
217 Schenkungsurkunde für die Abtei St. Laurentius zu Oostbroek, ausgestellt am 14. März 1122 in Ut-
recht, sowie eine weitere Seelgerätschaft für Heinrich V. für St. Martin in Utrecht vom 26. Mai 1125,
verhandelt in Wageningen; abgedruckt in: Oorkondenboek van het Sticht Utrecht tot 1301, ed. Mr.

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