Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Fößel, Amalie; Schneidmüller, Bernd [Bibliogr. antecedent]; Weinfurter, Stefan [Bibliogr. antecedent]
Die Königin im mittelalterlichen Reich: Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume — Mittelalter-Forschungen, Band 4: Stuttgart, 2000

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26280#0055
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Erst seit staufischer Zeit steigt die Zahl der Königirmen-Urkunden. So lassen
sich für Beatrix fast ein Dutzend für Burgund nachweisen. Die im Wortlaut überlie-
ferten Diplome beginnen alle mit derselben Titulatur »Bgafrz'x &z grtzfz'a Rozzzzzziorzzzzz
z'tfzpgtxzfrz'x aagasfa«^, die sie bekanntlich nicht erst seit ihrer Kaiserkrönung durch
Papst Paschalis III. 1167 führte, sondern dem Rang ihres Gatten, Kaiser Friedrichs I.
entsprechend, sofort nach ihrer Eheschließung im Sommer 1156.
Nicht nur vereinzelte, sondern eine Vielzahl von 1990 in einem eigenen Band
publizierten Urkunden gehen auf Kaiserin Konstanze in der Zeit ihrer Regierung in
Sizilien zurück-^. Sie verwendet zwei nur geringfügig voneinander abweichende
Titulaturen: Cowsiaah'a Dez grafz'a Rozwaziorzzzzz z'zapgratn'x gf rggz'zza Szcz'Iz'g sgztzpgr azzga-
sfa-^° beziehungsweise Coasfaafza dzazaa^äagafg dgzagwcza Rozaaaorazzz z'zaperafrz'x sgzzz-
pgr aagasfa gf rggz'aa Sz'cz'Eg^k
Auch im Spätmittelalter verändern sich die hier als Beispiele angeführten Titu-
laturen nicht grundsätzlich. Sie variieren jedoch in der jeweiligen Aufzählung der
einzelnen Kronen und dies nicht nur zwischen den einzelnen Königinnen, sondern
zum Teil von Urkunde zu Urkunde, wie verschiedene Diplome der Königin Elisa-
beth, der Gemahlin des nur 19 Monate regierenden Habsburgers Albrecht II., aus
den Jahren 1438 und 1439 belegen. Sie urkundete zum Beispiel als:
Eü'sa&gf aoa gofs gaa&a Uzaz'gz'a zg Haaggzaz, Dalazacz'gw, Czuacz'ga gfc.^
Elz'stz&gi uoa gohgs gwa&a Uzazgz'a zg Haaggra, Dafzaacz'ea, Croacz'ga, fzgz*czogz'a zg
Osfgrrgzclz gfc.^
Eü'szz&gfE aoa gofgs ggaa&a Kaaz'gz'a za Haaggzaz gfc., Hgz-czogz'a za Osigz-rgzUz aazf
Marggra/za za Mgrlzgra^.
EE'szzkgf aoa gofs gaa&a kaaz'gz'a za Haaggz*a, Daizaacz'ga, Croacz'ga, Hgz*czogz'a za
Osfgzrgz'Uz zg Sfgzz* aad Marggrg/za za Mgrkgra gfc.^
Besondere Aufmerksamkeit haben in der Forschung die Titulaturen der Kaiserin
Theophanu erlangt. Als einzige deutsche Herrscherin wird sie nicht nur als z'zapgzxz-

S. MuLLER und A. C. BouMAN, Bd. 1 (1920) Nr. 302 + 318 S. 277f. + 291. - Während Mathilde im
Reich trotz Krönungen in Rom 1117 (vgl. dazu unten S. 106f.) nur den Titel einer Rozzzazzozizzzz z*eg;'z!H
führte und dieser auch als Umschrift auf ihrem lebenslang beibehaltenen Thronsiegel als dem er-
sten bislang bekannten einer römisch-deutschen Königin aufgeprägt wurde, nannte sie sich nach
dem Tod Heinrichs V. und der Rückkehr nach England M zzzzpezrzfzi'x z*egis Hez'zzn'cz'/zlM. Auch ihr
Sohn und Erbe, König Heinrich II. von England, verzichtet nicht darauf und urkundete als Hezzn-
ctzs,Jz7zMS Madzz'Mzs zzzipczTzMczs, z*ex Azzgfze. Vgl. dazu und dem 1141 hinzugekommenen Titel der cio-
zzzzzzH Azzg/ozizzzz: Karl ScHNiTH, Dozzzzzza AzzgfozTzzzz. Zur Bedeutungsbreite eines hochmittelalterli-
chen Herrscherinnentitels, in: Grundwissenschaften und Geschichte. Festschrift für Peter Acht
(Münchener Historische Studien. Abt. Geschichtliche Hilfswissenschaften 15,1976) S. 101-111.
218 DDB 2-10, im Anhang zur DD FI, S. 493-505; zur Burgundpolitik der Kaiserin vgl. unten
S.356-358.
219 Die Urkunden der Kaiserin Konstanze, ed. Theo KÖLZER, MGH. Die Urkunden der deutschen
Könige und Kaiser 11,3 (1990). - Zur Herrschaft Konstanzes im Königreich Sizilien vgl. unten
S.358-363.
220 Soz. B.DKs.l/2/4etc.
221 DKs. 11 etc.
222 Wiener Stadtarchiv Nr. 2681 (siehe Anm. 479).
223 Wiener Stadtarchiv Nr. 2682 (siehe Anm. 480).
224 Wiener Stadtarchiv Nr. 2686/2689/2695 (siehe Anm. 477/481/478).
225 Wiener Stadtarchiv Nr. 2668 (siehe Anm. 476).

51
 
Annotationen