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Fößel, Amalie; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Die Königin im mittelalterlichen Reich: Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume — Mittelalter-Forschungen, Band 4: Stuttgart, 2000

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https://doi.org/10.11588/diglit.26280#0070
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Ob zeitlich darüber hinaus der consors-Titel für die Königin weiter verwendet
wurde, läßt sich aufgrund der noch fehlenden spätmittelalterlichen Urkundenedi-
tionen bislang nicht abschließend beantworten. Im Zuge des in der ersten Hälfte des
14. Jahrhunderts im Kanzlei wesen einsetzenden Übergangs vom Lateinischen ins
Deutsche treten jedoch verstärkt die entsprechenden Schreibungen für die Gemah-
lin und Ehefrau sowie die Königin und Kaiserin auf. Dem entspricht die politische
Entwicklung mit ihrer Machtverlagerung und -konzentration in die Hausgüter der
Königsdynastien, deren Auswirkung auf die Stellung der Königin noch zu überprü-
fen ist.
Die abschließend zu stellende Frage nach der konkreten Bedeutung und inhalt-
lichen Aussagekraft des cowsors-Titels ist nicht leicht zu beantworten. Zusammen-
stellung und Vergleich der einzelnen Belege hat allenfalls deutlich werden lassen,
daß die Formel eher flexibel und in variierenden Kontexten eingesetzt wurde. Es be-
stätigt sich damit die kürzlich vorgetragene These, daß sie nicht den »Charakter als
Ausdruck für die institutionalisierte Stellung der Herrscherin als Mitregentin ge-
wonnen hat«, sondern »eher unspezifische Bezeichnung geblieben ist«^^.

315 ERKENS, Frau als Herrscherin S. 249.

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