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https://doi.org/10.11588/diglit.26280#0126
und ebenfalls wie dieser die meiste Zeit in Prag verbrachten^. Von der mit Fried-
rich III. verheirateten Kaiserin Eleonore wissen wir, daß sie hauptsächlich in Wiener
Neustadt residierte, unterbrochen von einem dreijährigen Aufenthalt in Wien zwi-
schen 1459 und 1462, der mit einer im Zusammenhang mit den Erbstreitigkeiten un-
ter den Habsburger Brüdern stehenden Belagerung der Kaiserfamilie in der Burg
endete. Der schlechten Behandlung wegen kehrte Eleonore zeit ihres Lebens nie
wieder nach Wien zurück^.
Eine differenzierte Betrachtungsweise der hier vorgelegten Frage nach dem
Umfang der Reisetätigkeit der Königinnen des spätmittelalterlichen Reiches bedarf
weiterer, vor allem auch regionalgeschichtlich vorgehender Forschung. In den vor
allem auf die Person des Herrschers konzentrierten Bänden der Regesta Imperii fin-
den Königinnen kaum Berücksichtigung. Daraus, wie auch aus der in der Literatur
immer noch vorherrschenden These eines politischen »Schattendaseins« spätmittel-
alterlicher Königinnen, resultiert schließlich, daß bis auf die zitierten biographi-
schen Studien zu einzelnen Persönlichkeiten m. W. keine weiteren modernen Unter-
suchungen vorliegen. Neben der Frage nach der individuell wohl unterschiedlichen
Reisetätigkeit spätmittelalterlicher Königinnen stellt sich auch die Frage nach deren
Funktion für die an Bedeutung gewinnende Repräsentation des Königtums^.
221 Zur Herrschaftsausübung König Wenzels vgl. etwa Ivan HLAVACEK, Wenzel IV., sein Hof und
seine Königsherrschaft vornehmlich über Böhmen, in: Das spätmittelalterliche Königtum im
europäischen Vergleich, hg. von Reinhard SCHNEIDER (VuF 32,1987) S. 201-232.
222 ZiERL, Eleonore und ihr Kreis S. 113-163; zum Wiener Aufenthalt S. 126-149; zur Belagerung der
Wiener Burg vgl. auch Ferdinand OPLL, Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitge-
nossen berichten (1995) S. 182-187.
223 Zu den spätmittelalterlichen Brautfahrten jetzt Karl-Heinz SnBSS, Unterwegs zu einem frem-
den Ehemann. Brautfahrt und Ehe in europäischen Fürstenhäusern des Spätmittelalters, in:
Fremdheit und Reisen im Mittelalter, hg. von Irene ERFBN und K.-H. SpiESS (1997) S. 17-36.
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rich III. verheirateten Kaiserin Eleonore wissen wir, daß sie hauptsächlich in Wiener
Neustadt residierte, unterbrochen von einem dreijährigen Aufenthalt in Wien zwi-
schen 1459 und 1462, der mit einer im Zusammenhang mit den Erbstreitigkeiten un-
ter den Habsburger Brüdern stehenden Belagerung der Kaiserfamilie in der Burg
endete. Der schlechten Behandlung wegen kehrte Eleonore zeit ihres Lebens nie
wieder nach Wien zurück^.
Eine differenzierte Betrachtungsweise der hier vorgelegten Frage nach dem
Umfang der Reisetätigkeit der Königinnen des spätmittelalterlichen Reiches bedarf
weiterer, vor allem auch regionalgeschichtlich vorgehender Forschung. In den vor
allem auf die Person des Herrschers konzentrierten Bänden der Regesta Imperii fin-
den Königinnen kaum Berücksichtigung. Daraus, wie auch aus der in der Literatur
immer noch vorherrschenden These eines politischen »Schattendaseins« spätmittel-
alterlicher Königinnen, resultiert schließlich, daß bis auf die zitierten biographi-
schen Studien zu einzelnen Persönlichkeiten m. W. keine weiteren modernen Unter-
suchungen vorliegen. Neben der Frage nach der individuell wohl unterschiedlichen
Reisetätigkeit spätmittelalterlicher Königinnen stellt sich auch die Frage nach deren
Funktion für die an Bedeutung gewinnende Repräsentation des Königtums^.
221 Zur Herrschaftsausübung König Wenzels vgl. etwa Ivan HLAVACEK, Wenzel IV., sein Hof und
seine Königsherrschaft vornehmlich über Böhmen, in: Das spätmittelalterliche Königtum im
europäischen Vergleich, hg. von Reinhard SCHNEIDER (VuF 32,1987) S. 201-232.
222 ZiERL, Eleonore und ihr Kreis S. 113-163; zum Wiener Aufenthalt S. 126-149; zur Belagerung der
Wiener Burg vgl. auch Ferdinand OPLL, Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitge-
nossen berichten (1995) S. 182-187.
223 Zu den spätmittelalterlichen Brautfahrten jetzt Karl-Heinz SnBSS, Unterwegs zu einem frem-
den Ehemann. Brautfahrt und Ehe in europäischen Fürstenhäusern des Spätmittelalters, in:
Fremdheit und Reisen im Mittelalter, hg. von Irene ERFBN und K.-H. SpiESS (1997) S. 17-36.
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