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Fößel, Amalie; Schneidmüller, Bernd [Bibliogr. antecedent]; Weinfurter, Stefan [Bibliogr. antecedent]
Die Königin im mittelalterlichen Reich: Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume — Mittelalter-Forschungen, Band 4: Stuttgart, 2000

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https://doi.org/10.11588/diglit.26280#0317
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gewiesene, nicht näher bezeichnete Bitte vortrug, ihm einen kostbaren Ring über-
sandte und ihm versicherte, daß sie ihm auch weiterhin gewogen sei^, lassen eben-
falls keine genauere Charakterisierung der Beteiligung Barbaras an den insgesamt
wenig erfolgreichen Gesprächen ziVA Der Plan der Promotion Litauens zum
Königreich zerschlug sich schließlich.
Weiterhin läßt sich nicht beurteilen, ob Barbara die opportunistische Politik
Sigmunds gegenüber Polen, bei der immer auch die Interessen des Deutschen Or-
dens mitzuberücksichtigen waren^, unterstützte und mittrug oder ob sie vielmehr
versuchte, eigene Vorstellungen einzubringen. Andererseits lassen sich auch keine
gegen die Interessen Sigmunds gerichteten politischen Ziele Barbaras nachweisen.
In dem 1403 in Lübeck ausgebrochenen Machtkampf zwischen dem alten und dem
neuen Rat*^ versicherte die Königin, an die sich der alte Rat während des Konstan-
zer Konzils im Mai 1415 gewandt hatte, daß König Sigmund ihm seine verbrieften
Rechte zugestehen würde und räumte dabei ein, daß, wenn dies nicht der Fall sein
werde, der Rat aus allen mit ihr eingegangenen Verbindlichkeiten entlassen sei^L
Sie unterstützte die Politik des Kaisers aber zum Beispiel auch im gemeinsamen
Vorgehen gegen die Hussiten, die sie beide bekämpften^, während Königin So-
phia, die Witwe Wenzels, mit den Hussiten sympathisierte^.
Schließlich erlangte der polnische Königshof unter Wladislaw III. für Barbara
von Cilli eine besondere Bedeutung nach dem Tod Kaiser Sigmunds als »Zufluchts-
ort«. Aus bislang in der Forschung noch nicht hinreichend geklärten Gründen war
sie kurz vor dem Tod des Kaisers entweder auf dessen Befehl oder auf Anordnung
ihres Schwiegersohnes Albrecht hin gefangengenommen worden und erst einige
Monate später, im Frühjahr 1438, wieder freigekommen. Sie flüchtete sich nach Kra-
kau und kehrte erst nach dem Tod Albrechts II. nach Böhmen zurück^. Die Um-

294 Szzscepz'zzzzzs uestre F"^ FfferaTzr z'zz zyzza W cara F^ pro z'zzcozzugzzz'ezzh' reptzfaf, t?zzoc? W' F'^"' z'zzscrz'Fezzdo
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^Mz'&zrz tegittz'mz's racz'onz'FMS, zpzazzz et zzzferzzzz t?zzod oz'xerz'zzzzzs dz'sposz'fz szzzzzzzs szzzzzzzza cozzzpiacezzcz'a Fo-
norare. Rogazzzzzs V*"" F^"' ex z'zzfz'zzzo corziz's a^ectzz ^zzafczzzzs, sz ^zzz'd W F" a zzoFz's piacztzzzzz/zzerzf, zzos
aMdacz'fez* uetz't rez^Mz'rere parafazzz Foworz/z'ce seznper ^Mz'FMstz'Fet ootz's uestrz's et FaFczzdo zzoshz/faferzzale
recorztz'Mzn. Mz'hz'zzzMS W F" azzzzzzlzzzzz szzzaragdo/zzicz'fzzzzz z^zzezzz zzt nostrz azzzore gestare uetz'tz's oos a^ec-
tzzosz'MS zteprecazzzzzr, in: Codex epistolaris Vitoldi Bd. 2 Nr. 1373 S. 859; vgl. Reg. Imp. XI Nr. 7391a.
295 Nach CmLiAN, Barbara von Cilli S. 34 hätte zwischen Barbara und Wladislaw II. ein »freund-
schaftliches Verhältnis« bestanden.
296 In Anerkennung der Bemühungen Sigmunds um eine dauerhafte Friedensregelung sowie sei-
ner Unterstützung des Ordens wurden Sigmund und Barbara im Frühjahr 1429 in die Bruder-
schaft des Deutschen Ordens aufgenommen, wofür sich der König in einem Schreiben an den
Hochmeister im April 1429 bedankte; vgl. Reg. Imp. XI Nr. 7215 sowie HoENSCH, Kaiser Sigis-
mund S. 343. - Am 13. Dezember 1408 hatte das Herrscherpaar zusammen mit 22 ausgewählten
Baronen zur Verteidigung des wahren Glaubens und zur Friedenssicherung in den einzelnen
Reichen den elitären Drachenorden gegründet; vgl. HoENSCH, Kaiser Sigismund S. 123-125; Th.
von BoGYAY, Drachenorden, in: LexMA3 (1986) Sp. 1346.
297 Vgl. Friedrich Bernward FAHLBUSCH, Städte und Königtum im frühen 15. Jahrhundert. Ein Bei-
trag zur Geschichte Sigmunds von Luxemburg (Städteforschung A/17,1983) S. 81-103.
298 Reg. Imp. XI Nr. 1685a; CmLiAN, Barbara von Cilli S. 26f.; HoENsen, Kaiser Sigismund S. 264f.
299 Zu den Manifesten Barbaras gegen die Hussiten S. 371.
300 Vgl. Thomas KRZENCK, Sophie von Wittelsbach - eine Böhmenkönigin im Spätmittelalter, in:
Fürstinnen und Städterinnen S. 65-87, bes. S. 74—79; HoENSCH, Kaiser Sigismund S. 203,274.
301 Zur Gefangennahme Barbaras vgl. S. 371.

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