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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Hrsg.]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0071
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VERKLÄRUNG DER KUPFERSTICHE.

132, und der Eule kenntlich, setzt einen Schmetterling, das
Symbol der Seele, der von Prometheus gebildeten Figur auf
den Kopf, 381; hinter ihr eine Säule mit einer Sonnenuhr,
382, 624. Über Prometheus sieht man die Parzen: Klotho
mit dem Rocken, von dem sie die Tage der Menschen ab-
spinnt, Lachcsis, die mit einem Stäbchen auf einer Kugel
die Schicksale der Menschen zeigt, 382. Die Frau, welche
hinter Prometheus liegend ein grofses Füllhorn hält, das die
Genien des Sommers und Winters unterstützen, 91, 92, 198,
262, ist die Erde, mit Tannensprossen gekränzt. Zu ihren
Füfsen umarmen sich Amor und Psyche, Symbol der Vereini-
gung des Leibes und der Seele; darüber der Sonnenwagen,
um den Himmel anzudeuten. Oceanus, ein Ruder haltend,
sitzt auf dem Ungeheuer, das ihn trug, als er den Prome-
theus in seiner Qual zu (rösten kam; ein schilfgekränzler
Triton, 303, auf einer graden Muschel blasend, eilt ihm vor-
aus. Weilerhin Vulkan's Werkstatt in einer Felshöhle; der
Gott ist an der Schmiedemütze kenntlich, 336, 338, 338*, zwei
Cyklopon helfen ihm mit gewaltigen Schlägeln das Eisen zu
den Fesseln des Prometheus und zu den Kcttennägcln schmie-
den. Neben dem Ambofs sieht ein Gcfäfs mit Wasser, um
das heifse Eisen darein zu tauchen. Ein dritter Cyklop hinler
dem Felsen treibt die Blasebalg». Weiler hin sieht man einen
Mann und eine Frau, beide nackt neben einer Palme, deren
Früchte der Mann pflücken will; es sind vielleicht zwei Wilde,
denen Prometheus das himmlische Feuer noch nicht gebracht hat.

Auf dem andern Theile des Sarkophages liegt ein Mensch
auf der Erde, dessen Seele als Schmetterling davonfliegt. Da-
neben hält der Genius des Todes eine umgekehrte Fackel dem
Leichnam auf die Brust; die Geslalt im weilen Mantel ist der
personificirte Schatten des Todlen, 561. Lachesis, auf ei-
nem Felsen sitzend, hält die Schicksalsrolle auf den Knieen,
382, worin die guten und bösen Handlungen der Menschen
stehen; drüber Hekatc's Biga, 117, 118. Nach dem Spruche
der Nemesis führt Merkur, mit Schlangenstab und Flügcl-
hut, die Seele als Psyche davon, 382. Die Strafe des Pro-
metheus, der bei der Bildung des Menschen alle Übel auf
die Erde gebracht hat, beschliefst diese reiche Zusammenstel-
lung; seine beiden Arme sind mit Ketten an den Kaukasus
befestigt; der Adler, der ihm die Leber verzehrt, sitzt auf sei-
nem rechten Knie, das er vor Schmerz an den Leib gezogen
hat. Der Fufs ruht auf dem Kopfe einer liegenden Frau, der
Erde, deren Füllhorn vom Genius des Überflusses ge-
halten wird. Der nackte Herkules will den Adler eben mit
 
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