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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Hrsg.]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0283
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278 UEIiDBNSÄ'GEN.

beim Fufswaschen die Narbe des Eberzalines erkannte,
628, cxxxii. Sie wollte aufschreien, aber Ulysses ver-
schlols ihr mit der Hand den Mund, 642, clxxiv. Am
andern Tage bewaffnete er sich nebst seinem Sohne und
dem Sauhirlen Eumäos, vertilgte die gesammten Freier,
und setzte sich wieder in den Besitz der Herrschaft.

Auf den Bildwerken ist Ulysses fast immer au
dem Pileus oder der Filzkappe (tiiUöwv) der Schiffer
kenntlich, 628, ci.xxii. Sein Gesicht zeigt eine edle Mi-
schung von Tapferkeit und Klugheit, 627, tLXXiibis; die
Weise, auf welche Homer seinen Karakter gezeichnet,
hat ihn recht eigentlich zum Nationalhelden der schiff-
fahrenden Hellenen gemacht.

A E N E A S.

Die Gesänge Virgil's haben die Geschichte von der
Flucht des Aeneas eben so berühmt gemacht, als die
Irrfahrten des Ulysses, wenn gleich die Aenei's an poeti-
schem "Werth weit hinter der Odyssee zurücksieht. Die
Aenei's kömmt zwar nicht personilicirt vor, aber man hat
den Virgil mit seiner Arbeit beschäftigt dargestellt, 643,

clxxv.

Wir kennen kein Bildwerk, welches alle Begeben-
heiten der Aenei's darstellte, wie etwa die ilische Tafel
die der Ilias; wir haben aber eine Folge von Minia-
turen in einer kostbaren Handschrift des Vatikan, aus
dem fünften Jahrhundert. Die Zeichnungen sind roh;
man erkennt aber, dafs sie nach guten, älteren Mustern
gemacht seyn müssen, daher sind sie wichtig für das
Studium der Archäologie. Wir haben mehrere in die-
ses Werk aufgenommen.

In der Nacht, als Ilium erobert wurde, erscheint
Hektor dem Aeneas, und unterrichtet ihn von dem
 
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