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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Hrsg.]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0242
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HERKULES.

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und dafs Euripides von ihnen fünf Talente erhalten habe,
um das Andenken Medca's mit diesem Verbrechen zu
beflecken.

Der Peliaden gab es fünf, von denen Alceste durch
ihre eheliche Liebe und Ergebung berühmt geworden ist;
sie hatte den König von Pherä, Admet, geheirathet.
Dieser wurde gefährlich krank, und Apollo, der eine
Zeillang die Heerden des Admet geweidet, vermochte
die Schicksalsgöttinncn, ihm das Leben zu schenken,
wenn ein anderer sich dem Tode weihen wolle. Dies
that die treue Gattin Alceste; schon war sie in die
Unterwelt hinabgestiegen, 428, cvni, da erschien Her-
kules, Admet's Gastfreund, fafste den Thanatos (To-
desgott) mit starken Armen, und hielt ihn so lange fest,
bis er die Alceste dem Leben zurückgab.

HERKULES.

Den gröfsten Umfang von Sagen und Denkmalen
umfafst die Geschichte des Herkules. In ihm verehr-
ten alle hellenischen Völker ihren Nationalhelden. Jede
Stadt hatte ihre Herkuleskapelle (Herakleion), an welche
sich neue und immer neue Sagen anschlössen. Die Haupt-
züge seiner vielfachen Wanderungen und Thaten, von
denen die Zwölfkämpfe den gröfsten Ruhm erwarben,
lassen sich in folgender Erzählung zusammenfassen, wobei
wir immer nur die noch vorhandenen Bildwerke im Auge
haben.

Amphitryo, ein Fürst von Tiryns, aus Perseus'
Geschlechte, wegen eines unvorsätzlichen Mordes nach
Theben vertrieben, war an die schöne Alkmene ver-
heirathet. Er hatte aber ihrem Vater Elektryo geloben
müssen, sie nicht eher zu berühren, als bis er den Tod
ihrer Brüder an den Teleboern gerächt habe. Am-
 
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