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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Hrsg.]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0262
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KASTOR UN» EOIlIUX. 257

yovoi); sie eroberten Theben, und setzten den Thersan-
der auf den Thron.

KASTOR UND POLLUX.

Tyndareus, König von Sparta, der sein Geschlecht
vom Jupiter und der Nymphe Taygete ableitete, ver-
mählte sich die Leda, eine Tochter des ätolischen Kö-
nigs Thestios. Ihr nahte Jupiter in einen Schwan ver-
wandelt, und Leda gebar ein Ei, aus demPollux und
Helena hervorkamen, 522, cxliv; Kastor und Kly-
täinnestra galten für Kinder des Tyndareus, doch wer-
den auch beide Brüder, Kastor und Pollux, als Dios-
kuren (Sühne des Zeus) verehrt. Kastor war berühmt
in der Bändigung und Lenkung der Rosse, Pollux wufste
zuerst den Faustkampf auf eine kunstgerechte Art zu
betreiben, und erfand den cestus, eine schützende Rie-
menbekleidung des Unterannes; auf dem Argonautenzuge
überwand und tödtete Pollux den König der Bebrykier,
Amykos, einen berühmten Faustkämpfer, 422*, cvi.
Beide Brüder nahmen auch Theil an der Jagd des kaly-
donischen Ebers.

Leukippos, der mit ihnen die Gefahren dieser
Jagd theilte, hatte drei Töchter: Hilara, Phübe und
Arsinoe; die beiden ersten waren dem Idas und Lyn-
keus zur Ehe versprochen. Die Dioskuren wurden zur
Hochzeit geladen, verliebten sich aber selbst in die Leu-
kippiden und raubten sie, 523, cxix. Idas und Lynkeus
bekämpften die Räuber, Kastor tödtete den Lynkeus,
wurde aber selbst vom Idas erschlagen.

Da Pollux ein Sohn Jupiter's und unsterblich war,
so bat er seinen Vater, die Unsterblichkeit mit dem
Kastor theilen zu dürfen. Jupiter erhörte seine Bitte;
sie bewohnten nun abwechselnd den Olymp und die

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