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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Hrsg.]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0160
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Uc b c r s i c h t

der

klas sis chen Mytho 1 ogl c.

EHVL.EITUÄTG.

Das Stadium der klassischen Mythologie umfafsl die
Götter- und Heldensagen der Hellenen und Pionier,
in denen ein unerschöpflicher Reichthum ernster und hei-
terer Erzählungen enthalten ist. Die Mythologie der Ho-
mer ist grofsentheils der hellenischen nachgebildet, und
hat nur einen kleinen Kreis einheimischer Sagen aufzu-
weisen.

Woher die Mythologie der Hellenen stamme, ist
eben so schwer zu bestimmen, als woher ihre Kunst.
Für beide hat man fremde Anfänge aufgesucht, und wenn
es auch gewifs ist, dafs in frühster Zeit, im zweiten Jahr-
tausend vor Christus, phönizische Kolonien ihren Kul-
tus, und ägyptische ihre Kunstübung nach Hellas hin-
übergebracht, so sind doch hellenische Mythologie und
Kunst, von dem ersten Auftreten an, vollkommen sclbst-
ständig, und lassen sich weder mit dem Natur dienst
der Westasiaten, noch auch mit dein Fetischdienst
der Afrikaner vergleichen. Hier wird irgend ein bedeu-
tender Natur- oder Himmelskörper als solcher zum
Gegenstände des Kultus gemacht; bei den Hellenen ge-
schah dies nicht ohne die Ahnung eines hühern göttlichen
Wesens. Beispiele eines eingewanderten Kultus sind der
 
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