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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Editor]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0231
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226

heldensagen.

schweif, 393, xcn. Bellcrophon bedurfte zu diesem Kam-
pfe des Flügelpferdes Pegasus, zu dessen Bezähmung
er von der Minerva einen Zügel erhielt. Er näherte
sich dem Flügclpfcrde von hinten, warf ihm den goldenen
Zügel über, schwang sich hinauf, 390, cvi, und liefs es
aus derselben Quelle trinken, an der er es gefangen
hatte, 391, xcvn. Darauf nahm er Abschied von Iobä-
te s, 392, ib., und erlegte glücklich die Chimära, 393,
xcn. Iobates gab ihm die Hand seiner Tochter Phi-
lono e, und schickte ihn gegen die Solymer und Ama-
zonen, welche beide glücklich bekämpft wurden.

Allein der Besitz des Flügelpferdes hatte den Bel-
lerophon übermüthig gemacht; er wollte auf demselben
bis in den Olymp fliegen. Da schickte Jupiter eine
Wespe, um den Pegasus scheu zu machen. Bellerophon
wurde abgeworfen, 394, cv, und fiel in Cilicien zur Erde.
Von diesem Sturze wurde er lahm (oder blind), und
empfand eine solche Scham darüber, dafs er beständig
in wüsten Gegenden umherirrte und vor Kummer starb.
Pegasus schwang sich zum Olymp auf, und wurde dort
von den Nymphen gepflegt, 394*, xcvn. Bellerophon's
Kinder von der Philonoe waren Laodamia, Mutter des
Sarpedon, Isander, der gegen die Solymer fiel, und
Hippolochus, dessen Sohn Glaukus in den trojani-
schen Krieg zog, wo er sich dem Diomedes als Gast-
freund zu erkennen gab, und seine goldene Büstung ge-
gen dessen eherne vertauschte, nachdem er ihm die Ge-
schichte seines Grofsvaters erzählt hatte, 569, cli.

ATTISCHE SAGEN.

Die attischen Sagen wurden zwar häufig von den
tragischen Dichtern bearbeitet, sind aber nur auf wenigen
Werken der bildenden Kunst mit Sicherheit nachzuweisen.
 
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