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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Editor]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0232
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KEKROPIDEJ»'.

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Sic heginnen mit dem alten Könige Ogyges, dessen
Tochter Alalkomcnia als Erzieherin der Minerva ge-
nannt wird. An den Namen des Ogyges knüpfen sich
zwei merkwürdige naturwissenschaftliche Notizen. Unter
ihm soll der Stern der Venus seine Farbe, Gestalt und
Gröfse verändert haben, und es trat eine gewaltige Was-
serflulh ein, die den gröfsten Theil von Attika über-
schwemmte.

Um das Jahr 1600 v. Chr. kam Kekrops aus Sa'is
in Aegypten mit einer Kolonie nach Attika, und baute
die Hochburg von Athen, nach ihm Kekropia genannt,
133, xxxn. Er ist der Gründer der geselligen Ordnung
in Attika; er theilte das Volk in zwölf Stämme; er er-
richtete die ersten Altäre dem Zeus und der Pallas;
er ordnete die Ehen und die Begräbnisse; mit ihm be-
ginnt die Geschichte von Athen auf der Parischen Mar-
morchronik, welche im Museum zu Oxford aufbewahrt
wird.

Eine von Kekrops Tüchlern, Herse, 204, i, gebar
dem Merkur den schönen Kephalos, welchen Au-
rora liebte, 94, xxiv. Einer von Kekrops Nachfolgern,
Amphiktyon, stiftete nach der gewöhnlichen Sage den
Amphiklyonenbund, der sich hauptsächlich an das del-
phische Orakel und die pythischen Spiele anschlofs. Er
hatte den schönen Zweck, die zwischen Nachbarstädten
unvermeidlichen Kriege in den Gränzen der Menschlich-
keit zu halten, und kann als der Träger des ältesten hel-
lenischen Völkerrechtes betrachtet werden. Gegen äufsere
Feinde hatte er keine Wirksamkeit.

Einer der folgenden Könige, Erechtheus, ist we-
gen des unglücklichen Schicksals seiner Töchter zu nen-
nen. Eine derselben, Orithyia, wurde vom Boreas
geraubt, 314, ixxx; es blieben ihm noch drei andere:
Prokris, Kreusa und Chthonia. In einem Kriege
gegen die Eleusinier, denen die Thraker zu Hülfe zogen,
befahl das Orakel dem Erechtheus, seine jüngste Tochter,

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