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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Hrsg.]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0221
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HEiiBEitrSACuaar.

Die Mythologie der Hellenen verbindet sich mit ihrer
Historie durch die mannigfaltigsten Heldensagen, in de-
nen das Geschlecht der ältesten Königshäuser an die
Götter angeknüpft wird. So bunt auch hier, wie in der
Mythologie, die Sagen durcheinanderlaufen, so ist doch
ein merkwürdiger synchronistischer Parallelismus nicht
zu verkennen, wonach die einzelnen Heroenstäinme, un-
gefähr gleichzeitig bis zu den Göttern aufsteigen. Eine
Gränze, wo die Heldensage aufhört und die Geschichte
anfängt, läfst sich nicht angeben, und beide spielen häufig
in einander über. Gewöhnlich wird der trojanische
Krieg (um 1184 vor Chr.) als das erste historische
Factum angesehn; allein auch früheren Begebnissen, den
Kolonisationen des Kekrops und Danaos aus Aegyp-
ten, des Kadmos aus Phönizien, des Pelops aus Ly-
dien kann man den historischen Charakter nicht abspre-
chen, und auf der andern Seite sind spätere Begeben-
heiten durchaus in das Gewand des Mythus gehüllt; so
die Geschichte des Orestes in Mykene, des Gyges
in Lydien u. a.

Die Abenteuer der Helden sind von vielen Schrift-
stellern des Allerlhums gefeiert worden, besonders von
den kyklischen Dichtern, deren Gesänge in einem be-
stimmten Kreise (xüxhog) von Begebenheiten sich be-
wegten. Einige derselben enthielten den Ursprung der
 
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