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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Hrsg.]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0285
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HELDENSAGEN.

ihm in die Unterwelt hinabsteigt. In der Tiber ange-
langt, verwandeln die Götter seine Schiffe in Nymphen,
652, cixxvi; darauf gründet er die Stadt Alba, 308,
ixxiv. Nach vielen Kriegen tödtet er den König der
Rutuler, Turnus, und erhält die Hand der Lavinia,
des Latinus Tochter. Aus dieser Ehe entsprofs Ae-
neas Sylvius, der Stammvater der Könige von Alba;
dagegen gründete Iulus (oder Askanius) die Familie
der Julier, zu der Julius Cäsar gehörte.

ROM'S GRÜNDUNG.

Rhea Sylvia oder Ilia, Tochter des letzten al-
banischen Königs Numitor, wurde auf Befehl ihres
Oheims Amulius, der seinen Bruder entthront hatte,
unter die Vestalischen Jungfrauen aufgenommen, damit
sie nicht ihr Recht an die Krone einem Andern zubrächte,
aber Mars überraschte sie an der Tiber, 653, clxxviii;
651, ctxxx, und sie gebar Zwillinge, den Romulus und
Remus, welche Amulius aussetzen liefs. Die Kinder
wurden von einer Wölfin gesäugt, 655, cxxxvm; ein
Hirt, Faustulus, fand, 656, ib., und erzog sie. Als sie
herangewachsen waren, geriethen sie einst in Streit mit
den Hirten des Numitor, und wurden vor den Für-
sten gebracht, der sie als Söhne der Ilia erkannte. Sie
brachten einen Haufen entschlossener Jünglinge zusam-
men, tödteten den Amulius, und setzten den Numi-
tor wieder auf den Thron. Darauf gründeten beide
Brüder die Stadt Rom auf dem palatinischen Hügel an
der Tiber, ungefähr an derselben Stelle, wo die Wölfin
sie gesäugt halte. Als der Erdwall um die Stadt gezo-
gen war, sprang Remus darüber, die geringe Höhe des-
selben verspottend, und wurde vom Romulus erschla-
gen. Um seinen Schatten zu versöhnen, feierte man in
Rom die Rcmuricn oder Lcinurien.

Als
 
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