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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Hrsg.]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0158
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HERÖENGESCIUCIITE;

153

Rechte, und hält ein Sccpter in der Linken. Umschrift: con-
secbatio s. c. (Vergötterung nach einem Scnatsbcschlufs).
Münze.

684. (CLXXII bis.) Ein römischer Kaiser wird von einem Ad-
ler emporgetragen, ein Zeichen der Vergötterung; er hält eine
einfache Lanze. Zu seiner Rechten ist Herkules, nackt, mit
der Keule bewaffnet, zur Linken Mars, in ganzer Rüstung.
Beide betrachten bewundernd den neuen Gott. Unten hält Nep-
tun seinen Dreizack, mit halbem Leibe in den Fluthen. Die
Zeichen des Thierkreises umher bedeuten den Himmel, die neue
Wohnung des vergötterten Kaisers. Auf der Kehrseite liegt
die Erde, mit einem Modius auf dem Haupte; die Jahreszei-
ten um sie her, die Sonne oben in einer Quadriga; die Zei-
chen des Thierkreises sind wie auf der andern Seite gebildet.
Dieser geschnittene Stein aus den Zeiten der sinkenden Kunst
kann sich nur auf die letzten römischen Kaiser beziehn, welche
in Gallien vergöttert wurden, wo der Stein gefunden ist; viel-
leicht ist Viktorinus dargestellt, Sohn der Viktorin a, welche
von den Galliern so geliebt wurde, dafs sie bei ihnen augusta
und mater militum hiefs. Millin, Voyage au midi de la France,
alias, XXIV, 4.

685. (CLXXXII.) Kopf des Geschichtschreibers Theophanes
von Mytilenc; sein Haar ist römisch geordnet, weil er rö-
mischer Bürger geworden war, und selbst im Heere diente;
Umschrift: OW<l>ANHC 0GOC MY (Gott Theophanes, Münze
der Mytilenier). .Auf der Kehrseite eine Frau mit verschleier-
tem Haupte, vielleicht seine Gemahlin; Umschrift: APXEJAM
. . . (Arcliedam . . .) Visconti, Iconogr. grecq., I, xxvn, 4.

686. (CXXXVH bis.) Portrait des Sextus Empirikus, des
Zeitgenossen der Antonine; Haar und Bart sind griechisch ge-
ordnet. Umschrift: CEZCTON EPSIA (die Mytilenier ehren)
den Helden Sextus. Auf der Kehrseite ein Frauenkopf mit
der Umschrift: <PAA NEIKOMAXI2 MYTIA (Flavia Niko-
machis, Münze der Mytilenier). Es scheint, dafs diese sonst
gänzlich unbekannte Frau durch Rang, Schönheit oder dem Va-
terlande geleistete Dienste ausgezeichnet war. Ibid., xxxvn, 1.

687. (CLXXXII.) Kopf der Julia Prokla, die als ausgezeich-
nete Dichterin in Mytilenc wie eine Heroine verehrt wurde;
ihre gekräuselten Haare werden von einem Bande gehalten;
Umschrift: IOY ÜPOKAAN KPSllAA (die Mytilenier ver-
ehren) die Heroine Julia Prokla. Die Kehrseite zeigt die
sitzende Sappho, auf der Lyra spielend. Umschrift: Efll
CTl'A AUOAASINI MYT (unter dem Prätor Apollonius,
Münze der Mytilenier). Ibid., 3.
 
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