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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Hrsg.]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0238
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piinjxos.

233

seines Stolzes vom Jupiter zerschmettert. Seine Tochter
Tyro liebte den Flufsgott Enipeus, unter dessen Ge-
stalt Neptun sie zur Mutter des Pelias und Neleus,
415*, cxxv, machte. Kretheus, Salmoneus' Bruder,
heirathete die Tyro, gründeie Iolkos, und hintcrliefs ei-
nen Sohn, Aeson. Diese: heirathete die Alkimede,
welche ihm den Promaciios und Diomedes gebar»
der später Iason hiefs.

Aeson, als ältester Soln, sollte dem Kretheus folgen,
aber sein Oheim Pelias nahm ihm den Thron und liefe
ihn als Privatmann in Iolkos leben. Pelias hatte ein
Orakel erhalten, dafs ein Spröfsling des Aeolos ihm den
Tod bringen würde; er wollte deshalb alle Kinder des
Aeson tödten. Dieser aber rettete den Iason, indem
er ihn todt sagte, und insgeheim vom weisen Kentauren
Chiron erziehen liefs; Promachos wurde vom Pelias
hingerichtet. Iason erhielt in seinem zwanzigsten Jahre
vom Orakel in Delphi die Weisung, zum Pelias zu ge-
hen, der dem Neptun ein grofses Opfer veranstaltet hatte.
Er machte sich auf, nnd kam an den Flufs Anauros.
Hier fand er die in eine alle Frau verstellte Juno, und
trug sie über das Wasser, wobei ihm ein Schuh im
Schlamme stecken blieb, 416, cn. Pelias hatte von dem-
selben Orakel die Warnung erhallen, dem Manne nicht
zu trauen, der vor ihm mit einem Schuhe erscheinen
würde. Er fragte den Iason, wer er sey; dieser scheute
sich nicht, seinen Stand zu entdecken, und seine Rechte
an den Thron gellend zu machen. Als Pelias das Zu-
trauen bemerkte, welches jener dem Volke einflöfste,
wagte er nichts gegen ihn zu unternehmen, sondern schlug
ihm vor, der Anführer einer ruhmwürdigen Unternehmung
zu werden, und das goldene Vliefs aus Kolchis zu holen.

Der Widder, welcher denPhrixos und die Helle
der Grausamkeit ihrer Stiefmutter Ino entzogen hatte,
trug ein goldenes Fell. Die Geschwister schwammen auf
dem Widder durch das Meer; aber Helle fiel herab
 
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