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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Hrsg.]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0250
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IIEIIKUJ.KS.

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geralhen, dafs sie das Blut aus seiner Wunde bewahren
solle, weil es die erkaltende Liebe des Herkules er-
neuern werde. Als Dcianira Herkules'Leidenschaft
für die Iole bemerkte, schickte sie ihm ein mit diesem
Blute getränktes Gewand; aber der Pfeil, womit Nessos
erlegt worden, war in das Blut der Lernäischen Hydra
getaucht, dies hatte die Wunde tödllich gemacht und das
hervorquellende Blut des Kentauren vergiftet.

Kaum hatte Herkules das Gewand angelegt, so em-
pfand er die entsetzlichsten Qualen: Um seine Leiden
zu endigen, liefs er auf dem Berge Oeta einen grofsen
Scheiterhaufen errichten, und verbrannte sich selbst; sein
Schatten ging in die Unterwelt; er selbst wurde vom
Merkur und der Iris in den Olymp geführt, 162, cxxni,
wo Jupiter ihn mit der Juno versöhnte, 463, cxix; dann
erhielt er die Vergötterung, 461, cxxiv, und vermählte
sich mit der Hebe, der Göttin der Jugend.

Oft erscheint Herkules, einen grofsen Kautharus hal-
lend, 461, cvm bis; 464, cxxiv, von muntern Satyrn
umringt, die unverschämt aus seinem gewaltigen Becher
trinken, während er schläft, 472, oric, oder ihm seine
Waffen rauben, 471, cxx. Mehrere Denkmale bezeugen
die gemeinschaftliche Verehrung des Dionysos und
Herkules, 469, cxxvi; man sieht ihn in den Festzü-
gen des Gottes und bei der Vermählung desselben mit
der Ariadne, 246, i.xyi.

Herkules weilt gern bei den von ihm geschützten
Musen, und erhält deshalb den Beinamen des Musageten
(Führers der Musen), 473, cvm. Als Schützer der von
ihm gesicherten Wege und der Bäder erscheint er oft in
Gesellschaft des Merkur, der Nymphen, 475, cxxvn,
und des Sylvanus, 476, l.xxxi. Auch sieht man ihn
mit dem Neptun und Merkur angeln, 466, cxxv.

. Die Künstler haben im Herkules den höchsten Grad
einer durch Anstrengung und Arbeit abgehärteten He
roenbilduug dargestellt, bei welcher jedoch das geistige;
 
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