Drittes Hauptstück. Von der Verbindung der Gehirnhölen unter einander. 7
rioüeum) und als ein Polster zur Beschützung des Gehirns gegen den Knochen dienet, bemeckt
man,daß das große und kleine Gehirn von zwo Menbranen, nehmlich der Spinnewebenhaut (^raclr-
noiclea) und der dünnen Hirnhaut (?ia marer) bedeckt wird.
Die Spinnewebcnhaut hat keine Gefäße, welche rotheö Blut führen, und eö ist solche äußerst
dünne und zart. Man kann selbige auf dem Grunde deö Gehirns leicht vorzeigen; an deni obern
Theile desselben aber, fallt sie weniger deutlich in die Augen.
Die dünneHirnhaut überziehet nicht nur die äußere Oberfläche des großen und kleinen Gehirns,
und begiebt sich durch Fortsätze und Verdoppelungen in alle Furchen desselben hinein, sondern es begränzt
selbige auch gewisse Holungen, welche man die Gehirnhölen (VenrriLuIi cerrbri) zu nennen pflegt.
Ich muß hier noch bemerken, daß man nicht nur weniger große Gefäße innerhalb der Ge-
hirnhölsn, als auf der Oberfläche des Gehirns vertheilt findet, sondern daß cö sogar weniger kleine
Gefäße dafelbst giebt; denn man kann durch die künstlichen Einspritzungen, die dünne Hirnhaut in den»
selben nicht so roth machen, als solche dadurch auf der Oberfläche des Gehirns wird.
Drittes Hauptstück.
Von der Verbindung der Gehirnhölen untereinander, wie sie andere Schriftstester
beschreiben.
/As giebt in dem menschlichen Gehirn vier Holungen, nehmlich: Zwo Seitengehirnhölen (Ven-
rriculi laterales) innerhalb der Halbkugeln, in welche man das Gehirn einzutheilen pflegt;
die dritte Gehirnhöle liegt unter einer Scheidewand zwischen den Seitenhirnhölen, und die vierte fin-
det man zwischen der ringförmigen Erhöhung (luber annulare) und dem kleinen Gehirn.
Galeu, und viele andere nach ihm folgende berühmte Zergliederer, haben diese Gehirnhölen
so beschrieben, als ob sie alle mit einander in Verbindung stünden *), und e§ nahmen einige vorzügliche
Zergliederer, besonders aber derHr. v. Haller an, daß die vierte Gehirnhölemit der Höledes Rückgrat-
marks eine Verbindung hätte Llem. ?ö^liol. l^. X. 8eäi. 2. h. 6. pa§. 77. und 8e<I.
z. 7-pa§- 87. und cle parrium c. lr, b'abr.lom, VIII. p. 127. und p. rchZ.)
Die Art der Verbindung der dritten Gehirnhöle mit der vierten, ist durchgängig richtig ein-
gesehen worden,
Eö haben verschiedene Zergliederer ein Loch oder einen Durchgang an dem obern und vordem
Theile der dritten Gehirnhöle nicht nur beschrieben, sondern auch abgezeichnet geliefert; es ist solches
unter dem Namen Vulva, oder die weibliche Schaam bekannt **). Einige wenige Schriftsteller ha-
ben auch eines Orts unter dem Gewölbe (kornix) erwähnet, dem sie den Namen Anus, oder des
6e ulu parkium, l.ib. VIII. csp. 2. —
äs Loip. Nurn. fsbrics, t.ib. IV. cgx, 2. —
A/>r^c/rrrr, äs corp, Nurn Isdrica, I6b. X. c. 8. —-
1 ab.-nrar. I.ib. X. — l'kesrr.
snsr. Uib. III. csp. iz.— Xeur. univers.
I.ib. I. c. I. — Lerebri anak. dib. II. io.
— ^nar, ok lbe brain, csx, IZ. —
ro 8i6I. — 3N.ik. I.ib. IV, csx, 6
/^r»r/o«7, ^nat. I'isirc 6s Is l'ere, 7s. 8l. 84 —
//erste»-, Lomp. SNLU 27s. x, A. v. Vers.
**) r^n. I.ib. VII. 1'->b.6 k 7.—
r/rrr, bib. X. 1sb. 4. 5, 6. — dlsue. Isb.
7.8. A. v. Vers.
rioüeum) und als ein Polster zur Beschützung des Gehirns gegen den Knochen dienet, bemeckt
man,daß das große und kleine Gehirn von zwo Menbranen, nehmlich der Spinnewebenhaut (^raclr-
noiclea) und der dünnen Hirnhaut (?ia marer) bedeckt wird.
Die Spinnewebcnhaut hat keine Gefäße, welche rotheö Blut führen, und eö ist solche äußerst
dünne und zart. Man kann selbige auf dem Grunde deö Gehirns leicht vorzeigen; an deni obern
Theile desselben aber, fallt sie weniger deutlich in die Augen.
Die dünneHirnhaut überziehet nicht nur die äußere Oberfläche des großen und kleinen Gehirns,
und begiebt sich durch Fortsätze und Verdoppelungen in alle Furchen desselben hinein, sondern es begränzt
selbige auch gewisse Holungen, welche man die Gehirnhölen (VenrriLuIi cerrbri) zu nennen pflegt.
Ich muß hier noch bemerken, daß man nicht nur weniger große Gefäße innerhalb der Ge-
hirnhölsn, als auf der Oberfläche des Gehirns vertheilt findet, sondern daß cö sogar weniger kleine
Gefäße dafelbst giebt; denn man kann durch die künstlichen Einspritzungen, die dünne Hirnhaut in den»
selben nicht so roth machen, als solche dadurch auf der Oberfläche des Gehirns wird.
Drittes Hauptstück.
Von der Verbindung der Gehirnhölen untereinander, wie sie andere Schriftstester
beschreiben.
/As giebt in dem menschlichen Gehirn vier Holungen, nehmlich: Zwo Seitengehirnhölen (Ven-
rriculi laterales) innerhalb der Halbkugeln, in welche man das Gehirn einzutheilen pflegt;
die dritte Gehirnhöle liegt unter einer Scheidewand zwischen den Seitenhirnhölen, und die vierte fin-
det man zwischen der ringförmigen Erhöhung (luber annulare) und dem kleinen Gehirn.
Galeu, und viele andere nach ihm folgende berühmte Zergliederer, haben diese Gehirnhölen
so beschrieben, als ob sie alle mit einander in Verbindung stünden *), und e§ nahmen einige vorzügliche
Zergliederer, besonders aber derHr. v. Haller an, daß die vierte Gehirnhölemit der Höledes Rückgrat-
marks eine Verbindung hätte Llem. ?ö^liol. l^. X. 8eäi. 2. h. 6. pa§. 77. und 8e<I.
z. 7-pa§- 87. und cle parrium c. lr, b'abr.lom, VIII. p. 127. und p. rchZ.)
Die Art der Verbindung der dritten Gehirnhöle mit der vierten, ist durchgängig richtig ein-
gesehen worden,
Eö haben verschiedene Zergliederer ein Loch oder einen Durchgang an dem obern und vordem
Theile der dritten Gehirnhöle nicht nur beschrieben, sondern auch abgezeichnet geliefert; es ist solches
unter dem Namen Vulva, oder die weibliche Schaam bekannt **). Einige wenige Schriftsteller ha-
ben auch eines Orts unter dem Gewölbe (kornix) erwähnet, dem sie den Namen Anus, oder des
6e ulu parkium, l.ib. VIII. csp. 2. —
äs Loip. Nurn. fsbrics, t.ib. IV. cgx, 2. —
A/>r^c/rrrr, äs corp, Nurn Isdrica, I6b. X. c. 8. —-
1 ab.-nrar. I.ib. X. — l'kesrr.
snsr. Uib. III. csp. iz.— Xeur. univers.
I.ib. I. c. I. — Lerebri anak. dib. II. io.
— ^nar, ok lbe brain, csx, IZ. —
ro 8i6I. — 3N.ik. I.ib. IV, csx, 6
/^r»r/o«7, ^nat. I'isirc 6s Is l'ere, 7s. 8l. 84 —
//erste»-, Lomp. SNLU 27s. x, A. v. Vers.
**) r^n. I.ib. VII. 1'->b.6 k 7.—
r/rrr, bib. X. 1sb. 4. 5, 6. — dlsue. Isb.
7.8. A. v. Vers.