Siebzehntes Hauptstück.
Von der Verbindung der verschiedenen Faden, welche, einen jeden Nerven auSmacheu,
Erster Abschnitt.
^^a ich wahrnahm, daß in den Nervengeflechten (?Iexu8) und nehförmigen Geweben, die Fasern
der Nerven sehr innig und genau in einander verwebt sind, und daß fast alle unsere, sowohl
aktive als passive Organe, Nervenäste von verschiedenen Stämmen empfangen: fo kam ich natürlicher,
weife auf den Einfall, zu untersuchen, ob die größer» Nervenfäden, in welche sich die kleinern Fasern der
besonder» Nerven sammlen, in einer gemeinschaftlichen Scheide, ohne eine Verbindung cinzugehen, mit
einander parallel so fortlaufen, daß die Anzahl dieser Fasern an dem Ende eines Nerven noch eben
so groß ist, als sie zu Anfänge desselben war; eine Meinung, welche von den anatomischen Schrift,
stellern vorausgesezt wird oder, ob dieselben in ihrem Fortgänge neue Verbindungen machen.
Ich fand bald, daß in dem ganzen Umfange des Nervensystems, die untergeordneten Fäden, aus de.
neu die besonderer Nerven bestehen, in ihren eigenen Scheiden eine Reihe von Nervengcstechteu bil«
dctcn, in denen die Fasern derselben beynahe auf die nehmliche Art untereinander vermischt und wie-
der vereiniget waren, als wie man dieses in dem Achselnervengeflechte flehet, welches aus den Stäm-
men der Halsnerven gebildet wird. Wenn ich daher mit dem Messer die Scheide desjenigen Arm-
nerven öfnete, den mein Van r den Radialnerven, Gmslow aberden Mediannerven nennt, wel-
cher, nachdem er an verschiedene Muskeln Nerven abgegeben hat, sich in dem Daumen und den näch-
sten drey Fingern endiget: so bemerkte ich, anstatt die nehmliche Anzahl von kleinern Fäden an dem
untern Ende des Nerven zu finden, welche ich an dem ober» fand, und, anstatt daß diese parallel
und dicht neben einander, jedoch unverbunden, lagen, und der äusserste Faden sich in den Daumen,
der nächste an dem Zeigefinger u. s. w. endigte — daß die Auzal der kleinern Fäden an dein obern
und untern Ende sehr verschieden ausfiel. UeberdieseS waren auch die Fasern dieser Fäden in ihrem
ganzen Fortgänge so oft von einander abgesondert, sodann mit einander vermischt, und hernach wie-
der in andere Faden vereiniget, daß jeder Faden am untern Ende, Fasern von allen den Fäden be-
kommen zu haben schien, die am obcrn Ende vorhanden waren.
Auch habe ich in dem Ohr entdekt, daß die Zweige der weichen Portion des Gehörnerven,
auf der Membrane und Treppe der Schnecke, ein sehr schönes Geflechte bilden; in welchem die Ncr-
venfäden so vermischt sind, daß sie, so weit als man sie mit dem Vergrösserungsglase verfolgen kann,
*) Ulem. ?bps 1°. IV- bib. X. 8. 6. §. g.
p. 187 und 188- Xuttus nernus säeo exizuuz etl,
vr nvn ex pluinbux contler kunicubs — bl kbniculi
_ rscils olisnäuniur uur LÜgusmum
comprstll, reüg tibigus psrsIIeN er iimiles, nur-
(!l s Zsngbis receiVerN ) couiuli, nuzgusnr
rsmoil, ieä ab ipso cerebru zur » spinal: msäulls,
sc! sunrn crgne llnem clillinÄi, vt non plni-e5 in
6ne bnr gnam in principio. Xnms^us eorum luni-
culmum iniri vix porekt. 8sepe cenrnm in vno nerua
(fuinro snnr, in isebisclico e'.ism plurer. — Oeincle,
ll mierakcopium scüiiknsiiz^ slinieuü illi> gui ncnio
ocnio timpIlcsL villsntn!-, in minocss sUos äikes-
äunr ece.
E
Von der Verbindung der verschiedenen Faden, welche, einen jeden Nerven auSmacheu,
Erster Abschnitt.
^^a ich wahrnahm, daß in den Nervengeflechten (?Iexu8) und nehförmigen Geweben, die Fasern
der Nerven sehr innig und genau in einander verwebt sind, und daß fast alle unsere, sowohl
aktive als passive Organe, Nervenäste von verschiedenen Stämmen empfangen: fo kam ich natürlicher,
weife auf den Einfall, zu untersuchen, ob die größer» Nervenfäden, in welche sich die kleinern Fasern der
besonder» Nerven sammlen, in einer gemeinschaftlichen Scheide, ohne eine Verbindung cinzugehen, mit
einander parallel so fortlaufen, daß die Anzahl dieser Fasern an dem Ende eines Nerven noch eben
so groß ist, als sie zu Anfänge desselben war; eine Meinung, welche von den anatomischen Schrift,
stellern vorausgesezt wird oder, ob dieselben in ihrem Fortgänge neue Verbindungen machen.
Ich fand bald, daß in dem ganzen Umfange des Nervensystems, die untergeordneten Fäden, aus de.
neu die besonderer Nerven bestehen, in ihren eigenen Scheiden eine Reihe von Nervengcstechteu bil«
dctcn, in denen die Fasern derselben beynahe auf die nehmliche Art untereinander vermischt und wie-
der vereiniget waren, als wie man dieses in dem Achselnervengeflechte flehet, welches aus den Stäm-
men der Halsnerven gebildet wird. Wenn ich daher mit dem Messer die Scheide desjenigen Arm-
nerven öfnete, den mein Van r den Radialnerven, Gmslow aberden Mediannerven nennt, wel-
cher, nachdem er an verschiedene Muskeln Nerven abgegeben hat, sich in dem Daumen und den näch-
sten drey Fingern endiget: so bemerkte ich, anstatt die nehmliche Anzahl von kleinern Fäden an dem
untern Ende des Nerven zu finden, welche ich an dem ober» fand, und, anstatt daß diese parallel
und dicht neben einander, jedoch unverbunden, lagen, und der äusserste Faden sich in den Daumen,
der nächste an dem Zeigefinger u. s. w. endigte — daß die Auzal der kleinern Fäden an dein obern
und untern Ende sehr verschieden ausfiel. UeberdieseS waren auch die Fasern dieser Fäden in ihrem
ganzen Fortgänge so oft von einander abgesondert, sodann mit einander vermischt, und hernach wie-
der in andere Faden vereiniget, daß jeder Faden am untern Ende, Fasern von allen den Fäden be-
kommen zu haben schien, die am obcrn Ende vorhanden waren.
Auch habe ich in dem Ohr entdekt, daß die Zweige der weichen Portion des Gehörnerven,
auf der Membrane und Treppe der Schnecke, ein sehr schönes Geflechte bilden; in welchem die Ncr-
venfäden so vermischt sind, daß sie, so weit als man sie mit dem Vergrösserungsglase verfolgen kann,
*) Ulem. ?bps 1°. IV- bib. X. 8. 6. §. g.
p. 187 und 188- Xuttus nernus säeo exizuuz etl,
vr nvn ex pluinbux contler kunicubs — bl kbniculi
_ rscils olisnäuniur uur LÜgusmum
comprstll, reüg tibigus psrsIIeN er iimiles, nur-
(!l s Zsngbis receiVerN ) couiuli, nuzgusnr
rsmoil, ieä ab ipso cerebru zur » spinal: msäulls,
sc! sunrn crgne llnem clillinÄi, vt non plni-e5 in
6ne bnr gnam in principio. Xnms^us eorum luni-
culmum iniri vix porekt. 8sepe cenrnm in vno nerua
(fuinro snnr, in isebisclico e'.ism plurer. — Oeincle,
ll mierakcopium scüiiknsiiz^ slinieuü illi> gui ncnio
ocnio timpIlcsL villsntn!-, in minocss sUos äikes-
äunr ece.
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