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Monro, Alexander
Bemerkungen über die Struktur und Verrichtungen des Nervensystems: Aus dem Englischen übersetzt nebst einigen Anmerkungen und Zusätzen. Mit dreyzehn Kupfertafeln — Leipzig, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.8048#0044

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z6 Achtzehntes Hauptstück. Von der auffern Bedeckung der Nervenstämme re.
Man hat daher die äussere Bedeckung der Nerven für die bloße Fortsetzung der dicken Hirnhaut §§»
halten.
Es hat zwar Zinn, der sehr genaue Beobachter, bemerkt, daß man die Fortsehung der
dicken Hirnhaut langst der Nerven in ihrem Fortgänge, nicht so deutlich verfolgen könne, als man ins-
gemein vorgiebt; sondern, daß der innere Theil der dicken Hirnhaut, welcher den Anfang der Nerven
einschlicßc und sich an denselbigen anhängt, sehr dünn sey, und bald in ein geineincö Zcklengewebe
ausarte, und es betrachtet daher dieser Zergliederer die äussere Bedeckung der Nerven, als eine ver>
dikte zelligte Substanz.
Allein, ob nun zwar Ziuu's Meinung in so fern richtig ist, daß man nicht so deutlich, als man
gemeiniglich anzunehmcn pflegt, vorzeigen kann, daß die dicke Hirnhaut die ganze äussere Bekleidung der
Nerven ausmacht, so ist doch zu bemerken, daß die äussere Bedeckung der Nerven in ihrem Fortgänge,
fast eben so dicht, als wie die dicke Hirnhaut ist; daß sie mit der leztgenanten Membrane ihrer Farbe und
faserigten Gewebe, und wahrscheinlich auch ihren Eigenschaften nach, übereinkömmt, und nicht, wie
ZlNN behauptet, leicht in zelligte Fäden ausgelöset werden kann. Man wird daher in der Physiologie
oder Pathologie keinen wirklichen Fehler begehen, ob man die äussere Haut der Nerven in ihrem Fort-
gänge als eine Verlängerung der dicken Hirnhaut, oder als ein verdichtetes Zellengewebe, oder als
eine den Nerven eigene Haut betrachtet, welche von Natur dick und zäh, und zur Beschühung der
Nerven gegen die Zerreissung oder andere Verletzungen bestimmt ist.
Es haben die anatomischen Schriftsteller diese dicke und zähe Membrane, sie mögen nun solche
für eine Fortsetzung der dicken Hirnhaut, oder für ein besonderes verdichtetes Zellengewebe halten,
jederzeit so vorgestellt, als ob sie bloS die Stämme der Nerven, oder die von denselben abgehenden
Zweige bekleidete, und die kleinern Nervenbündel, aus denen die Stämme zusammengcsezt sind, so
beschrieben, als ob selbige blos von der dünnen Hirnhaut (?ia marer) bedeckt würden *). Allein,
meinen Beobachtungen zu Folge, findet man in den mehresten Nerven, und insonderheit in dcnenjeni-
gen, welche zu den Muskeln gehen, und sich in denselben endigen, daß die Nervenbündel mit einer
ähnlichen zähen, dichten und fibrösen Haut äußerlich überzogen und innwendig mit einer zarten dünnen,
Zcfäßvollen Membran (kia marer) versehen sind.
Neunzehntes Hauptstück.
Von den Nervenknoten.
Erster Abschnitt.
L^ich werde hier den Anfang mit einer allgemeinen Uebersicht der Beschreibung machen, welche
die Schriftsteller von den Nervenknoten der Rückgraknerven gegeben haben, und derselben
meine Gegenbeobachtungen beysügen. Sie beschreiben solche so, als ob sie nach der Vereinigung
*) Ulem. IV IV. Ink. X. 8eLI. 5. conrinu.-mo, in meclull.1 spinali eviclenrillim!!, 6e-
§. Z. ?- 188. ?orro eorum kunienlornm guikker monllrar. Xaturrnn eti«m rauerem läsm, «rgns v.A-
membe-uiulÄ smdttur, guain a xis marre elle, ipla culir pichm, ea meninx in neruis rennet.
 
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