Neuntes Haupt stück.
Von der Struktur des Nückgratmarks.
Erster Abschnitt.
Rükgratmark scheint, so wie die Nerven des Kopfs, seinen Ursprung von dm markigten
Substanzen des grossen und kleinen Gehirns zu nehmen, oder eine Fortsetzung derselben zu seyn;
und man kann solches für den größten Nerven des Körpers ansehen "). Es ist solches, sowohl hinten
als vorne, tiefer, als man aus den von den neuern Schriftstellern mitgetheilten Beschreibungen muth-
maaßcn würde, in zween Theile getheilet, fo daß es aus zween Stricken oder Corden zufammengesezt
zu seyn scheint, die an ihrer Mitte oder tiefsten Theilen durch eine Lamelle mit einander vereiniget sind,
welche leztere hauptsächlich aus rochen Gefäßen und aschgrauer Substanz bestehet *) **).
Untersucht man eine von diesen beyden Corden genau, so wird man solche wiederum durch
«ine schwache Furche in eine Hintere kleinere und in eine vordere größere Corde abgetheilt finden. In
der erstem stehet man ganz deutlich Bündel von Longitudinalfasern; in dec leztern hingegen fällt die
Lage der markigten Fasern weit minder deutlich in die Augen.
In dem verlängerten Hirnmark gehen beträchtliche Gefäße von den vorder» Spalte oder der
Schreibfeder (Calamus lLriprorius) zu der Hintern Fissur, und daher scheinen die beyden Corden
Lurch Oueerbündel von markigten Fasern "**) verbunden zu seyn. In dem Rückgratmark aber find
Liess Gefäße klein, und die Verbindung der beyden Haupteordcn scheint durch eine dicke Platte von
aschgrauer Substanz gemacht zu werden. Schneidet man das Rückgratmark queer durch, so hat
Lie innere aschgraue Substanz ein kreuzförmiges Ansehen, oder es bestehet solche auö vier Portionen,
deren jede eine von den vier Corden ausmacht, aus denen, wie ich oben gesagt habe, das Rückgrat-
mark zufammengesezt ist f) ff).
Die Oberfläche des Rückgratmarks, welche von der dünnen Hirnhaut bedeckt wird, ist als
eine blos markigte Substanz beschrieben worden fff). Ob es nun aber gleich sehr viel markigte Sub-
stanz in sich faßt, so enthält doch, wenn wir in einem frischgetödtctcn großen Thiere, alö z.B.in einem
Ochsen, einen der Queere nach gemachten Durchschnitt sorgfältig untersuchen, die äußere Lage eine be-
trächtliche Menge von aschgrauer Substanz, oder man findet, daß auch das Rückgratmark unter sei-
*) Aber wohl nicht mit Wahrscheinlichkeit, weil
seine Struktur gar sehr von der Struktur der Nerven
abweicht; mir scheint sic mehr ein dem Gehirn selbst
analoger Theil zu seyn. Sömmcrmg.
**) Taf. IV, Fjg. 2.
Taf. III. <2. (2. und Las. IV. Ick. _V. 0. ,
s) Das kreuzförmige Ansehen der aschgrauen
Substanz des Rückgratmarks war dem Blasius und
einigen wenigen andern Schriftstellern, als z. D.
-Hubern und and. bekannt. Da dieselben aber nicht
bemerkten, daß jede Seite des Nückgratmarks wieder¬
um in zwo Säulen abgetheilet wird, so sahen sie den
Grund von diesem kreuzförmigen Ansehen nicht ein.
A. s. Vers.
ff) Auch Lobstein (nist', cic ULI'UO spin-stj all
x-n- VLZum sccestorio, 1760. 4.) hat dieses
kreuzförmige Ansehen in dem durchschnittenen Rück-
gratmark in der ersten Figur auf der ersten Kupfer-
tafel sehr deutlich bemerkt- A. s. Ucb.
fff) femura meciullss ssinLÜs est, vox
klsolarar, msclullsrir omnino, maxima csrre xsirs
sui, er e.vrn'tt-r rora /irc/e, (Siehe cis xsrt.
coro, hum. sabric^ Um. VIII. r>. iz?-)
Von der Struktur des Nückgratmarks.
Erster Abschnitt.
Rükgratmark scheint, so wie die Nerven des Kopfs, seinen Ursprung von dm markigten
Substanzen des grossen und kleinen Gehirns zu nehmen, oder eine Fortsetzung derselben zu seyn;
und man kann solches für den größten Nerven des Körpers ansehen "). Es ist solches, sowohl hinten
als vorne, tiefer, als man aus den von den neuern Schriftstellern mitgetheilten Beschreibungen muth-
maaßcn würde, in zween Theile getheilet, fo daß es aus zween Stricken oder Corden zufammengesezt
zu seyn scheint, die an ihrer Mitte oder tiefsten Theilen durch eine Lamelle mit einander vereiniget sind,
welche leztere hauptsächlich aus rochen Gefäßen und aschgrauer Substanz bestehet *) **).
Untersucht man eine von diesen beyden Corden genau, so wird man solche wiederum durch
«ine schwache Furche in eine Hintere kleinere und in eine vordere größere Corde abgetheilt finden. In
der erstem stehet man ganz deutlich Bündel von Longitudinalfasern; in dec leztern hingegen fällt die
Lage der markigten Fasern weit minder deutlich in die Augen.
In dem verlängerten Hirnmark gehen beträchtliche Gefäße von den vorder» Spalte oder der
Schreibfeder (Calamus lLriprorius) zu der Hintern Fissur, und daher scheinen die beyden Corden
Lurch Oueerbündel von markigten Fasern "**) verbunden zu seyn. In dem Rückgratmark aber find
Liess Gefäße klein, und die Verbindung der beyden Haupteordcn scheint durch eine dicke Platte von
aschgrauer Substanz gemacht zu werden. Schneidet man das Rückgratmark queer durch, so hat
Lie innere aschgraue Substanz ein kreuzförmiges Ansehen, oder es bestehet solche auö vier Portionen,
deren jede eine von den vier Corden ausmacht, aus denen, wie ich oben gesagt habe, das Rückgrat-
mark zufammengesezt ist f) ff).
Die Oberfläche des Rückgratmarks, welche von der dünnen Hirnhaut bedeckt wird, ist als
eine blos markigte Substanz beschrieben worden fff). Ob es nun aber gleich sehr viel markigte Sub-
stanz in sich faßt, so enthält doch, wenn wir in einem frischgetödtctcn großen Thiere, alö z.B.in einem
Ochsen, einen der Queere nach gemachten Durchschnitt sorgfältig untersuchen, die äußere Lage eine be-
trächtliche Menge von aschgrauer Substanz, oder man findet, daß auch das Rückgratmark unter sei-
*) Aber wohl nicht mit Wahrscheinlichkeit, weil
seine Struktur gar sehr von der Struktur der Nerven
abweicht; mir scheint sic mehr ein dem Gehirn selbst
analoger Theil zu seyn. Sömmcrmg.
**) Taf. IV, Fjg. 2.
Taf. III. <2. (2. und Las. IV. Ick. _V. 0. ,
s) Das kreuzförmige Ansehen der aschgrauen
Substanz des Rückgratmarks war dem Blasius und
einigen wenigen andern Schriftstellern, als z. D.
-Hubern und and. bekannt. Da dieselben aber nicht
bemerkten, daß jede Seite des Nückgratmarks wieder¬
um in zwo Säulen abgetheilet wird, so sahen sie den
Grund von diesem kreuzförmigen Ansehen nicht ein.
A. s. Vers.
ff) Auch Lobstein (nist', cic ULI'UO spin-stj all
x-n- VLZum sccestorio, 1760. 4.) hat dieses
kreuzförmige Ansehen in dem durchschnittenen Rück-
gratmark in der ersten Figur auf der ersten Kupfer-
tafel sehr deutlich bemerkt- A. s. Ucb.
fff) femura meciullss ssinLÜs est, vox
klsolarar, msclullsrir omnino, maxima csrre xsirs
sui, er e.vrn'tt-r rora /irc/e, (Siehe cis xsrt.
coro, hum. sabric^ Um. VIII. r>. iz?-)