Z4 Drey u;rd zwartzlgstes Hauptstnck. Von der Natur der Energie der Nerven.
Ja es sind beym Heren FalcvIM' auf der zwoten Figur der vierten Tafel die Bläschen der
rochen Theilchen des Bluts, fo wie sie durch eine Linse erscheinen, deren Brennpunkt den drey und
zwanzigsten Theil eines Zolles beträgt, beynahe noch einmal so groß im Durchmesser, als wie die
Zellen in der Milz abgebildet werden, obgleich diese leztern durch eine Linse befrachtet worden sind,
deren Brennpunkt den fünfzigsten Theil eines Zolles beträgt; wie dieses die vierte Figur der nämlichen
Tafel beym Falconer zeigt. Es überkrift daher nach der Zeichnung dieses Verfassers ein Vlutkügel-
chen über sechzigmal die Größe einer Zelle in der Milz, in welcher doch, wie derselbe dafür hält, dieses
Blutkügelchen enthalten und gebildet seyn soll.
Drey und zwanzigstes Hauptstnck.
Von der Natur der Energie der Nerven.
^ich komme nunmehr nach der Untersuchung der Struktur der Nerven auf die Betrachtung der
Natur der Nervenencrgie.
Die meisten Physiologen haben angenommen, daß die Nerven Röhren oder Kanäle sind,
welche einen Saft führen, der in dem grossen und kleinen Gehirn und dem Rückgratmark abgesondert
wird. Indessen haben jedoch in den neuern Zeiten verschiedene scharfsinnige Physiologen behauptet,
daß ein abgesonderter Saft nicht wirksam genug seyn könnte, um die durch die Nerven hervorgebrach-
ten Wirkungen zu Stande zu bringen, und daher vorausgesezt, daß die Nerven ein Fluidum führte!,,
das mit dem elektrischen,Fluidum einerlei-, oder doch demselben ähnlich wäre.
Es scheinet, daß diese Schriftsteller hauptsächlich durch folgende zween Bewegungsgründe
zu dieser Schlußfolgerung verleitet worden sind:
i) Die Nervenkraft schien denselben außerordentlich schnell bewegt zu werden. Der Herr
von Haller bemerkt zum Beyspiel, wie oft ein Muskel irgend eines Theils in einer Minute wirken
könnte, und er hat, da er vorauösezt, daß vor jeder Zusammenziehung des Muskels der Nervensaft
von dem Gehirn zu dem wirkenden Theile bewegt wird, die Geschwindigkeit desselben zu berechnen
gewagt ch.
Sind aber die Nerwen mit ihrem Saft oder Energie beständig erfüllt oder beladen, welches
wir, zu Folge unserer augenblicklichen Empfindung, sobald irgend einem, auch dem emserntesicn Theile,
einige Gewalt zugefüget wird, mit Recht annehmcn können: so wird ein diesem Safte an dem Gehirn
mitgetheilter Stoß, auf die entferntesten Organe plözlich fortgepflanzt werden, ohncrachtet die Ge-
schwindigkeit des Saftes selbst sehr geringe ist. Man findet auch in der That, daß nach der Durch-
schneidung des Nerven eines Muskels, durch eine Reihung desselben wiederholte Bewegungen hervor-
gebracht werden können; da doch, nach des Herrn von Hallers Theorie, von der großen Geschwin-
digkeit von einem Ende des Nerven bis zum andern, indem der Nerve nunmehr keinen Zustuß aus
*) (Mem. kb)'s. I.. X. und XI. X. x. Z7Z.) Itg inuenio, kummam kamen celerikükstn eis
mulculans ii^uiäß vt non minus guam 9000 gelles in minuko yrimo x^rcurrst.
Ja es sind beym Heren FalcvIM' auf der zwoten Figur der vierten Tafel die Bläschen der
rochen Theilchen des Bluts, fo wie sie durch eine Linse erscheinen, deren Brennpunkt den drey und
zwanzigsten Theil eines Zolles beträgt, beynahe noch einmal so groß im Durchmesser, als wie die
Zellen in der Milz abgebildet werden, obgleich diese leztern durch eine Linse befrachtet worden sind,
deren Brennpunkt den fünfzigsten Theil eines Zolles beträgt; wie dieses die vierte Figur der nämlichen
Tafel beym Falconer zeigt. Es überkrift daher nach der Zeichnung dieses Verfassers ein Vlutkügel-
chen über sechzigmal die Größe einer Zelle in der Milz, in welcher doch, wie derselbe dafür hält, dieses
Blutkügelchen enthalten und gebildet seyn soll.
Drey und zwanzigstes Hauptstnck.
Von der Natur der Energie der Nerven.
^ich komme nunmehr nach der Untersuchung der Struktur der Nerven auf die Betrachtung der
Natur der Nervenencrgie.
Die meisten Physiologen haben angenommen, daß die Nerven Röhren oder Kanäle sind,
welche einen Saft führen, der in dem grossen und kleinen Gehirn und dem Rückgratmark abgesondert
wird. Indessen haben jedoch in den neuern Zeiten verschiedene scharfsinnige Physiologen behauptet,
daß ein abgesonderter Saft nicht wirksam genug seyn könnte, um die durch die Nerven hervorgebrach-
ten Wirkungen zu Stande zu bringen, und daher vorausgesezt, daß die Nerven ein Fluidum führte!,,
das mit dem elektrischen,Fluidum einerlei-, oder doch demselben ähnlich wäre.
Es scheinet, daß diese Schriftsteller hauptsächlich durch folgende zween Bewegungsgründe
zu dieser Schlußfolgerung verleitet worden sind:
i) Die Nervenkraft schien denselben außerordentlich schnell bewegt zu werden. Der Herr
von Haller bemerkt zum Beyspiel, wie oft ein Muskel irgend eines Theils in einer Minute wirken
könnte, und er hat, da er vorauösezt, daß vor jeder Zusammenziehung des Muskels der Nervensaft
von dem Gehirn zu dem wirkenden Theile bewegt wird, die Geschwindigkeit desselben zu berechnen
gewagt ch.
Sind aber die Nerwen mit ihrem Saft oder Energie beständig erfüllt oder beladen, welches
wir, zu Folge unserer augenblicklichen Empfindung, sobald irgend einem, auch dem emserntesicn Theile,
einige Gewalt zugefüget wird, mit Recht annehmcn können: so wird ein diesem Safte an dem Gehirn
mitgetheilter Stoß, auf die entferntesten Organe plözlich fortgepflanzt werden, ohncrachtet die Ge-
schwindigkeit des Saftes selbst sehr geringe ist. Man findet auch in der That, daß nach der Durch-
schneidung des Nerven eines Muskels, durch eine Reihung desselben wiederholte Bewegungen hervor-
gebracht werden können; da doch, nach des Herrn von Hallers Theorie, von der großen Geschwin-
digkeit von einem Ende des Nerven bis zum andern, indem der Nerve nunmehr keinen Zustuß aus
*) (Mem. kb)'s. I.. X. und XI. X. x. Z7Z.) Itg inuenio, kummam kamen celerikükstn eis
mulculans ii^uiäß vt non minus guam 9000 gelles in minuko yrimo x^rcurrst.