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Von der Verbindung der Hirnhölen mit einander.
vorzustellen, an denen die erwähnten Verbindungen angetroffen werden sollten *); und zum Beweist,
daß hier keine natürlichen Verbindungen Statt finden, haben sie angemerkt, daß bey dem innerlichen
Wasserkopf, oder der Wassersucht der Hirnhölen, von dem ergossenen Wasser (zuweilen) nur eine
der Seitenhirnhölen angefüllet gewesen sey, (Luller Nem. !->. X. §. i8» 42. er L6.
in 8. r. VM. x. 69.)
Viertes Hauptstück.
Voll der Verbindung der Hirnhölen mit einander, nach den Untersuchungen des
Verfassers.
Erster Abschnitt.
^^cfnet man eine von den Seitenhirnhölen nach der gewöhnlichen Methode, indem man die Schek.
dewand ganz laßt, und verfolget man die zwischen den gestreiften Körpern, und den Hügeln der
Sehenerven befindliche Rinne, in deren Grunde die unter dem Namen des zwsyfachen halbzirkelförmi-
gen Mittelpunkts (Genrrum lamicu-LuIars Zsminum) bekannte Substanz gelegen ist, nach innen zu,
so findet man, daß solche zu dem vordem Theile eines ovalen Lochs führet, welches so groß ist, daß
man einen Federkiel bequem einbrinzen kann, und welches unter dem vordem Theile des Gewölbes liegt.
Aus diesem Loche kann leicht eine Sonde in die andere Seitenhimhöle gebracht werden; zum Beweise,
daß die beyden Seitenhirnhölen *-) sich würklich in einander öfncn. Wird das Gewölbe hierauf der O.ueere
nach durchgefchnikten, so finden wir, daß dieser Durchgang an seinem vordem Theile, die vorder»
Schenkel (Lrum) des Gewölbes, und an seinem Hintern Theile, den Mittlern Theil des Adergeflech-
tes der Seitenhirnhölen, hat, und daß sein mittlerer Theil über einer Oefnung liegt, welche herab,
wärts steiget, und welche der Weg zum Trichter oder die weibliche Schaam (Vulua) *--) genennet
wird, da sie doch vielmehr der Weg zur dritten Gehimhöle (Irer sä vemriculum cercium)
heissen sollte.
Hebt man sodann den Körper des Gewölbes sorgfältig in die Höhe und legt solchen
zurück, so bemerkt man, daß die Adergeflechte der Seitenhirnhölen mit einander durch eine breite ge.
faßvolle Membran zusammenhängen, welche dicht an das Gewölbe über demselben, und an die Sehe,
ncrvenhügel unter demselben anhanget. Es bedeckt und verschließt daher diese Membrane das Loch,
*) TaMr, ^chrerlgna gnstomrca prim», ge om-
nidas cersbri erc. öelcriprionibus er ieouismis,i7;o.
I'üb. b>Z I und der sonst sehr genaue und cinstchts-
volle S T. Sömmerung, in seiner Inauguralschrift
cle ball euce^Irsli Lcc. cum lrrb. seusis, 6oeir. 1778-
kklb. z. haben einen senkrechten Durchschnitt durch die
Mitte des Gehirns abzeichnen lassen, ohne dabcy die
Oefnung der Seitenhirnhölen in einander, oder in
die dritte Hirnhöle anzuzeigen oder zu kennen zn schei-
nen. — Eben so erwähnen weder Plenk ( ?r imss U-
uese ^nL!vmes, Visum 1775.) noch Leber (
leftionss sn-rromiLns, Lclir. uov-r, Visuu. 1778-) ir»
gend etwas von einer solchen Verbindung As. Vers.
**) Siehe Tas. I. Fig. 1 und 2. k. und Tas ll.
Fig. i. 2. I'b.
***) S. Tas U Fig. Z. und Tas. H. Fig. z. 5.
S. Taf. H- Fig. z-
B
Von der Verbindung der Hirnhölen mit einander.
vorzustellen, an denen die erwähnten Verbindungen angetroffen werden sollten *); und zum Beweist,
daß hier keine natürlichen Verbindungen Statt finden, haben sie angemerkt, daß bey dem innerlichen
Wasserkopf, oder der Wassersucht der Hirnhölen, von dem ergossenen Wasser (zuweilen) nur eine
der Seitenhirnhölen angefüllet gewesen sey, (Luller Nem. !->. X. §. i8» 42. er L6.
in 8. r. VM. x. 69.)
Viertes Hauptstück.
Voll der Verbindung der Hirnhölen mit einander, nach den Untersuchungen des
Verfassers.
Erster Abschnitt.
^^cfnet man eine von den Seitenhirnhölen nach der gewöhnlichen Methode, indem man die Schek.
dewand ganz laßt, und verfolget man die zwischen den gestreiften Körpern, und den Hügeln der
Sehenerven befindliche Rinne, in deren Grunde die unter dem Namen des zwsyfachen halbzirkelförmi-
gen Mittelpunkts (Genrrum lamicu-LuIars Zsminum) bekannte Substanz gelegen ist, nach innen zu,
so findet man, daß solche zu dem vordem Theile eines ovalen Lochs führet, welches so groß ist, daß
man einen Federkiel bequem einbrinzen kann, und welches unter dem vordem Theile des Gewölbes liegt.
Aus diesem Loche kann leicht eine Sonde in die andere Seitenhimhöle gebracht werden; zum Beweise,
daß die beyden Seitenhirnhölen *-) sich würklich in einander öfncn. Wird das Gewölbe hierauf der O.ueere
nach durchgefchnikten, so finden wir, daß dieser Durchgang an seinem vordem Theile, die vorder»
Schenkel (Lrum) des Gewölbes, und an seinem Hintern Theile, den Mittlern Theil des Adergeflech-
tes der Seitenhirnhölen, hat, und daß sein mittlerer Theil über einer Oefnung liegt, welche herab,
wärts steiget, und welche der Weg zum Trichter oder die weibliche Schaam (Vulua) *--) genennet
wird, da sie doch vielmehr der Weg zur dritten Gehimhöle (Irer sä vemriculum cercium)
heissen sollte.
Hebt man sodann den Körper des Gewölbes sorgfältig in die Höhe und legt solchen
zurück, so bemerkt man, daß die Adergeflechte der Seitenhirnhölen mit einander durch eine breite ge.
faßvolle Membran zusammenhängen, welche dicht an das Gewölbe über demselben, und an die Sehe,
ncrvenhügel unter demselben anhanget. Es bedeckt und verschließt daher diese Membrane das Loch,
*) TaMr, ^chrerlgna gnstomrca prim», ge om-
nidas cersbri erc. öelcriprionibus er ieouismis,i7;o.
I'üb. b>Z I und der sonst sehr genaue und cinstchts-
volle S T. Sömmerung, in seiner Inauguralschrift
cle ball euce^Irsli Lcc. cum lrrb. seusis, 6oeir. 1778-
kklb. z. haben einen senkrechten Durchschnitt durch die
Mitte des Gehirns abzeichnen lassen, ohne dabcy die
Oefnung der Seitenhirnhölen in einander, oder in
die dritte Hirnhöle anzuzeigen oder zu kennen zn schei-
nen. — Eben so erwähnen weder Plenk ( ?r imss U-
uese ^nL!vmes, Visum 1775.) noch Leber (
leftionss sn-rromiLns, Lclir. uov-r, Visuu. 1778-) ir»
gend etwas von einer solchen Verbindung As. Vers.
**) Siehe Tas. I. Fig. 1 und 2. k. und Tas ll.
Fig. i. 2. I'b.
***) S. Tas U Fig. Z. und Tas. H. Fig. z. 5.
S. Taf. H- Fig. z-
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