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Monro, Alexander
Bemerkungen über die Struktur und Verrichtungen des Nervensystems: Aus dem Englischen übersetzt nebst einigen Anmerkungen und Zusätzen. Mit dreyzehn Kupfertafeln — Leipzig, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.8048#0053

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4Z

ELn und zwanzigstes Hauptstück.
Vsn einigen sehr ansehnlichen Nerven, die von andern Zergliederern nicht recht verfolgt
worden sind.
werde hier einige Hauptnerven beschreiben, welche die Zergliederer noch nicht genau verfolgt
haben.
i) Die Zweige des ersten Nervenpaares oder des Geruchnerven sind auf der Haut der Na,
ftnhöle nicht so außerordentlich weich, auch nicht sogleich in so kleine Zweige verthcilet, daß man sie nicht
durch eine sorgfältige Zergliederung deutlich verfolgen könnte, wie dieses Zinn und Haller 's) behaup-
tet haben. Man kann vielmehr dieselben, auch sogar im menschlichen Körper, ein großes Stück in
der Nase verfolgen, woselbst ihre kleinen Zweige sich vereinigen und wieder vsn einander trennen,
so daß sie ein sehr schönes nezförmiges Gewebe bilden I
Diese Nerven sind bey den Schaafen und Ochsen hohl, und es gehet ein Zweig, nicht, wie
die übrigen Zweige von dem Knollen (Lulbus) an dem Ende des Stammes, sondern vor demselben
aus dem obern Theile des Stammes schon innerhalb der Hirnschaale ab, und es kann daher derselbe
leichter als wie die übrigen Zweige verfolget werden ff).
Ich habe noch nicht Muße gehabt, gehörig zu untersuchen, ob diese Nerven im menschlichen
Körper ebenfalls hohl sind pss), und ob ein ähnlicher Nervenzweig von denselben am besagten Ort«
abgehet.
2) Der vom ersten Ast des fünften Paares entspringende Nasennervc (Serums nalälis) ist
seiner ganzen Lange nach mit einer festen, weißen, äußerlichen Haut bedeckt, uttd es kann daher der-
selbe noch leichter sowohl bey Menschen als auch bey Schaafen oder Ochsen, bis zu dem obern oder
vordem Theile der Scheidewand der Nase verfolgt werden.

k) (?imr (Kiew, ile l'gcacl. clekorliu 1755 lom.
XI. p 1Z2) sagt: Wer den Versuch gemocht hat,
der wird nur beyoflichren, daß die zerfließende und
schlennigte Weiche des Geruchnervcn, sobald als der-
selbe durch die Siebbeinplauc hindnrchgegangcn ist,
gänzlich verhindert etwas Gewisses von seiner Vor-
kheilung oder Verbindung mit den andern Nerven zu
behaupten- — ?b) l l»m. I. p 200)
il-i olMiilx-r ns neruoz, nusguam egavlom ciaenr, in
puulmriA momdisus ninNitiimus exp-niöliur. vr 1a
woe in bominv perlogui uogueas. A. d. Hers.
') Taf. IX. Fig. 2.
**) Der Handgrif ist hier nur den Vomer weg«
znschlagen, so stehet man die Nerven sehr schön. Auch
habe ich schon 1778 in meiner Streitschrift, S. 77.
angemerkt, daß Hem Pros wrisbe g sehr deutlich
in Menschen und Thicren die Verbreitung des Geruch.

nerven demonstrirt habe, lieber alles vortreflich ist
diese Nervenvcrbreirung von Herrn Scarpa selbst ge-
zeichnet, und von lknighr in Kupfer gestochen in des
crstern .^niUorn. .innvlrtr. t-ik tl. cle ore;»nv olsaclur
piaecipuo. licini re§. 178;. 4. I «b. I. befindlich.
Sömmering.
*'*) Nach Metzgers (Xeruorum primi psris Iil-
flovia, 1766. p. 26.) Beobachtungen ist jeder
dieser Zweige mit einer von der dicken Hirnhaut gc-
bi'dcren Scheide überzogen, und cs verbreiten sich
diese Zweige, wie die Finger der Hand, auf derjenigen
Membran, welche die erhabne Seite der obern schwam-
migtcn Knochen bedeckt. A. d. Ucb.
-ft) Taf. IX Fig. z. bl.
kft) M- tzgec (a. a O S zo) hat nach seinen
Untersuchungen diese Nerven im menschlichen Körper
nicht hohl gefunden. A. S, Ueb.
 
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