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https://doi.org/10.11588/diglit.8048#0014
6 Zweytes Hauptstück. Von der: Meubranen des kleinen Gehirns überharrpt.
Gehirns durch eine Entzündung oder Ergießung des Bluts, oder durch irgend eine andere Ursache ei-
nes Drucks auf seine Substanz, angegriffen werden muß.
Siebender Abschnitt.
Man hat bey der Hirmvuth, dem Schlagsiusse nnd andern Krankheiten des Kopfs, das Tre-
paniren in der Absicht vorgeschlagen, um durch den Druck, den die äußere Luft bey ihrem Zutritt Her«
verbringt, den Durchmesser der Gefäße des Gehirns zu verringern.
Allein, wenn wir auch nicht auf die gefährlichen Wirkungen Rücksicht nehmen, welche die
Luft auf alle unsere tiefliegenden Organe äußert, so muß ich doch bemerken, daß, wenn der Durch«
Messer der erwähnten Gefäße durch die Zulassung der Luft verringert werden sollte, diese Wirkung blos
aus dem Grundsatz zu erklären wäre, daß die Gefäße nach dem Trepaniren einen großem Druck zu
erleiden hätten, als vor demselben; ein Umstand voll dem man aber zuverläßig keine günstigen Folgen
sich versprechen könnte. — Man könnte auf diese Art fast eben fo gut den Vorschlag thun, bey der Lun-
genentzündung die Paracenthesis der Brusthöle zu veranstalten.
Achter Abschnitt.
Ehe ich diesen Gegenstand verlasse, so halte ich es der Mühe werth, noch anzuführen, daß
ich im Zahr 1752 mit dem Dr. Brodie einen Versuch gemacht habe, welcher sehr deutlich zeigte, daß
bey THieren, welche man durch das Hängen und Erdrosseln umbringt, der Tod nicht, wie Petit vor-
«uögesezt hat, hauptsächlich dem Druck auf die Gefäße des Gehirns zuzuschreiben, sondern von dem un-
terbrochenen Athemholen abhängig sey *)»
Ich schnitt ein großes Loch in die Luftröhre eines lebendigen Hundes, und hieng solchen drei)
Viertelstunden lang, an einem rings um den Hals über dem Loche befestigtem Stricke auf; der Hund
blieb am Leben, und er behielt seine Empfindung und Bewegung. Da ich aber nachher diesen Hund
«ine Viertelstunde lang dergestalt aufhängte, daß ich den Strick unterhalb des besagten Loches anbrachke,
so wurde er unempfindlich und blieb tod.
Dr. Stolte, ein einsichtsvoller holländischer Arzt, hat diesen Versuch durch verschiedene ähn-
liche Versuche bestätiget, von welchen derselbe in seiner Jnauguralschrift Nachricht ertheilet *-).
Zweytes Hauptstück.
Voll den Membranen des großen und kleinen Gehirns überhaupt.
^s^ach der Wegnahme der Hirnschaale und der dicken Hirnhaut, welche leztere, äusser dem bereits
erwähnten Nutzen, auch noch der inner« Tafel des Hirnfchädels, anstatt der Knochenhaut (ks-
') Sollte dieses wohl deswegen auch von Menschen
Helten, dessen Hals so sehr verschieden gebauet, und des-
sen Gehirn um so Vieles größer ist? und dann kann
ja eine Wirkung mehrere Ursachen MN Grunde habe«.
Sömmerung.
**) I. 5/. Hro/rc, viss. iuaux. <Ze morco tussenlo-
rum kUusgus duo ssioAsulidus > (trvnmg. 177^' 4»
40 leg. A. d. Ucb.
Gehirns durch eine Entzündung oder Ergießung des Bluts, oder durch irgend eine andere Ursache ei-
nes Drucks auf seine Substanz, angegriffen werden muß.
Siebender Abschnitt.
Man hat bey der Hirmvuth, dem Schlagsiusse nnd andern Krankheiten des Kopfs, das Tre-
paniren in der Absicht vorgeschlagen, um durch den Druck, den die äußere Luft bey ihrem Zutritt Her«
verbringt, den Durchmesser der Gefäße des Gehirns zu verringern.
Allein, wenn wir auch nicht auf die gefährlichen Wirkungen Rücksicht nehmen, welche die
Luft auf alle unsere tiefliegenden Organe äußert, so muß ich doch bemerken, daß, wenn der Durch«
Messer der erwähnten Gefäße durch die Zulassung der Luft verringert werden sollte, diese Wirkung blos
aus dem Grundsatz zu erklären wäre, daß die Gefäße nach dem Trepaniren einen großem Druck zu
erleiden hätten, als vor demselben; ein Umstand voll dem man aber zuverläßig keine günstigen Folgen
sich versprechen könnte. — Man könnte auf diese Art fast eben fo gut den Vorschlag thun, bey der Lun-
genentzündung die Paracenthesis der Brusthöle zu veranstalten.
Achter Abschnitt.
Ehe ich diesen Gegenstand verlasse, so halte ich es der Mühe werth, noch anzuführen, daß
ich im Zahr 1752 mit dem Dr. Brodie einen Versuch gemacht habe, welcher sehr deutlich zeigte, daß
bey THieren, welche man durch das Hängen und Erdrosseln umbringt, der Tod nicht, wie Petit vor-
«uögesezt hat, hauptsächlich dem Druck auf die Gefäße des Gehirns zuzuschreiben, sondern von dem un-
terbrochenen Athemholen abhängig sey *)»
Ich schnitt ein großes Loch in die Luftröhre eines lebendigen Hundes, und hieng solchen drei)
Viertelstunden lang, an einem rings um den Hals über dem Loche befestigtem Stricke auf; der Hund
blieb am Leben, und er behielt seine Empfindung und Bewegung. Da ich aber nachher diesen Hund
«ine Viertelstunde lang dergestalt aufhängte, daß ich den Strick unterhalb des besagten Loches anbrachke,
so wurde er unempfindlich und blieb tod.
Dr. Stolte, ein einsichtsvoller holländischer Arzt, hat diesen Versuch durch verschiedene ähn-
liche Versuche bestätiget, von welchen derselbe in seiner Jnauguralschrift Nachricht ertheilet *-).
Zweytes Hauptstück.
Voll den Membranen des großen und kleinen Gehirns überhaupt.
^s^ach der Wegnahme der Hirnschaale und der dicken Hirnhaut, welche leztere, äusser dem bereits
erwähnten Nutzen, auch noch der inner« Tafel des Hirnfchädels, anstatt der Knochenhaut (ks-
') Sollte dieses wohl deswegen auch von Menschen
Helten, dessen Hals so sehr verschieden gebauet, und des-
sen Gehirn um so Vieles größer ist? und dann kann
ja eine Wirkung mehrere Ursachen MN Grunde habe«.
Sömmerung.
**) I. 5/. Hro/rc, viss. iuaux. <Ze morco tussenlo-
rum kUusgus duo ssioAsulidus > (trvnmg. 177^' 4»
40 leg. A. d. Ucb.