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Neunzehntes Hauptstnck. Von den Nervenknoten.
i» seinem Fortgänge mit grauer Substanz versehen ist, von welcher derselbe einen Zuschuß
von Energie erhalt.
8) Vergleicht inan eine lymphatische Drüse mit einem Nervenknoten, so bemerkt man eine
auffallende Ähnlichkeit zwischen bcyden. Es bilden nämlich die lymphatischen Gefäße ein
netzförmiges Gewebe auf der Oberfläche der besagten Drüsen, in denen sich der ganze Fort-
gang der Gefäße leicht verfolgen läßt. Andere lymphatische Gefäße begeben sich in die Sub-
stanz der Drüse selbst hinein, welche leztere in Ansehung der Menge der Blutgefäße, und ihrer
Farbe und Consistenz gar sehr einem Nervenknoten gleichet. Man kann daher die halbmond-
förmigen Knoten, so lange bis man die Eingeweidenerven in solche verfolgt, leicht für lym-
phatische Drüsen ansehen. Und doch kann niemand, der von dieser Sache die gehörige
Kenntniß besitzt, zweifeln, daß in den lymphatifchen Drüsen die Arterien eine Feuchtigkeit
absondcrn, welche sich mit der Lymphe vermischt, ob man gleich die Natur dieser Feuchtigkeit
»och nicht völlig durch Versuche bestimmt hat.
Siebenter Abschnitt.
Es scheinen überhaupt alle Nerven, welche aus den Nervenknoten herauskommen, eine Ver-
einigung von Fäden zu seyn, die einen sehr vielfachen Ursprung haben. Außerdem kämt es mir vor,
als ob die Nerven bey ihrem Durchgänge durch ein Ganglion, aus der vasculösen Materie des Ner-
venknotens, mit neuer Energie versehen würden.
Man stehet daher die Ursache ein, warum die Ganglia in den Nerven der vorzüglichsten
und wichtigsten Organe, als zum Beyspiel in den Nerven des Herzens oder des Darmkanals, am
zahlreichsten sind. So empfängt der Darmkanal seine Nerven von dem achten Nervenpaar oder dem
herumschweifenden Nerven (?ar va§um) und vielleicht von fast allen Rückgratnerven. Menge das
erste Paar der Rückgratnerven zu dem obersten Theile des Darmkanals u. s. w. ohne daß Nervenkno-
ten vorhanden wären, so würde durch eine Verletzung oder Krankheit dieser ersten Rückgratnerven der
oberste Theii des besagten Kanals seine Kraft zu wirken gänzlich verlieren; da wir hingegen, wenn wir
annchmen, daß die Nervenfäden in den Nervenknoten mit einander vermischt sind, durch einen sol-
chen Zufall blos den dreißigsten Theil der Wirkungskraft in dem ganzen Darmkanale verlieren wür-
den. Man hat aber sodann von diesem durch den ganzen Darmkanal gleichförmig vertheilten Verlust
weit weniger Gefahr, als davon zu befürchten, wenn in dem dreißigsten Theile dieses Kanals die
Kraft gänzlich verloren gegangen wäre.
Eben so würde in dem Herzen der Verlust des vierten Thesis der Kraft von allen vier Säcken
desselben weniger gefährlich seyn, als eine gänzliche Lähmung einer einzigen Vorkammer oder Herz,
kammer *) ***).
*) Meckel (und nach ihm Sc«rpa am angeführten p. 96 ) nämlich: i) daß ein kleiner Nerve in viele
Orte) giebt einen dreyfachcu Nutzen von den Nerven- Nerven getheilet werde; 2) daß die Nerven durch
knoten an (diem. clebdeienc.-iLeri. 7749. verschiedene Richtungen bequem ZN den gehörigen
Neunzehntes Hauptstnck. Von den Nervenknoten.
i» seinem Fortgänge mit grauer Substanz versehen ist, von welcher derselbe einen Zuschuß
von Energie erhalt.
8) Vergleicht inan eine lymphatische Drüse mit einem Nervenknoten, so bemerkt man eine
auffallende Ähnlichkeit zwischen bcyden. Es bilden nämlich die lymphatischen Gefäße ein
netzförmiges Gewebe auf der Oberfläche der besagten Drüsen, in denen sich der ganze Fort-
gang der Gefäße leicht verfolgen läßt. Andere lymphatische Gefäße begeben sich in die Sub-
stanz der Drüse selbst hinein, welche leztere in Ansehung der Menge der Blutgefäße, und ihrer
Farbe und Consistenz gar sehr einem Nervenknoten gleichet. Man kann daher die halbmond-
förmigen Knoten, so lange bis man die Eingeweidenerven in solche verfolgt, leicht für lym-
phatische Drüsen ansehen. Und doch kann niemand, der von dieser Sache die gehörige
Kenntniß besitzt, zweifeln, daß in den lymphatifchen Drüsen die Arterien eine Feuchtigkeit
absondcrn, welche sich mit der Lymphe vermischt, ob man gleich die Natur dieser Feuchtigkeit
»och nicht völlig durch Versuche bestimmt hat.
Siebenter Abschnitt.
Es scheinen überhaupt alle Nerven, welche aus den Nervenknoten herauskommen, eine Ver-
einigung von Fäden zu seyn, die einen sehr vielfachen Ursprung haben. Außerdem kämt es mir vor,
als ob die Nerven bey ihrem Durchgänge durch ein Ganglion, aus der vasculösen Materie des Ner-
venknotens, mit neuer Energie versehen würden.
Man stehet daher die Ursache ein, warum die Ganglia in den Nerven der vorzüglichsten
und wichtigsten Organe, als zum Beyspiel in den Nerven des Herzens oder des Darmkanals, am
zahlreichsten sind. So empfängt der Darmkanal seine Nerven von dem achten Nervenpaar oder dem
herumschweifenden Nerven (?ar va§um) und vielleicht von fast allen Rückgratnerven. Menge das
erste Paar der Rückgratnerven zu dem obersten Theile des Darmkanals u. s. w. ohne daß Nervenkno-
ten vorhanden wären, so würde durch eine Verletzung oder Krankheit dieser ersten Rückgratnerven der
oberste Theii des besagten Kanals seine Kraft zu wirken gänzlich verlieren; da wir hingegen, wenn wir
annchmen, daß die Nervenfäden in den Nervenknoten mit einander vermischt sind, durch einen sol-
chen Zufall blos den dreißigsten Theil der Wirkungskraft in dem ganzen Darmkanale verlieren wür-
den. Man hat aber sodann von diesem durch den ganzen Darmkanal gleichförmig vertheilten Verlust
weit weniger Gefahr, als davon zu befürchten, wenn in dem dreißigsten Theile dieses Kanals die
Kraft gänzlich verloren gegangen wäre.
Eben so würde in dem Herzen der Verlust des vierten Thesis der Kraft von allen vier Säcken
desselben weniger gefährlich seyn, als eine gänzliche Lähmung einer einzigen Vorkammer oder Herz,
kammer *) ***).
*) Meckel (und nach ihm Sc«rpa am angeführten p. 96 ) nämlich: i) daß ein kleiner Nerve in viele
Orte) giebt einen dreyfachcu Nutzen von den Nerven- Nerven getheilet werde; 2) daß die Nerven durch
knoten an (diem. clebdeienc.-iLeri. 7749. verschiedene Richtungen bequem ZN den gehörigen