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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins.
für das religiöse Bedürf-
nis Stuttgarts, das schon
seit lange als fromm und
pietistisch galt, die drei
evangelischen Hauptkir-
chen genügend, daneben
bestanden noch die Hof-
kirche in der Akademie,
die Garnisonskirche
seit 1776 an der Kanzlei-
straße, dieWaisenhaus-
und die Reformierte
Kirche, seitl728 im ehe-
maligen Landhaus ein-
gerichtet. Die im Jahre
1699 für die evange-
lischen Mömpelgarder
im Bebenhäuserhof im
heutigen Kriminalamts-
gebäude, Schmalestraße,
eingerichtete französi-
sche Kirche war seit
1807 eingegangen. Für
die katholische Bevölke-
rung war 1806 die jetzige,
1811 eingeweihte Eber-
hardskirche von der Soli-
tude hierher versetzt
worden. Unter König
Wilhelm! waren auch die
Nachbargemeinden Hes-
lach, Berg und Gablen-
berg mit Stuttgart ver-
einigt worden. In Berg
war im Jahr 1855 an Stelle der abgebrochenen alten Kirche nach Entwürfen
von Gaab eine neue erstellt worden. Die israelitische Kirchengemeinde, die
seit 1834 im hinteren Flügel des Hauses Langestraße 16 ihre Synagoge ein-
gerichtet hatte, ließ durch Breymann und Wolff an der Hospitalstraße die am
3. Mai 1861 eingeweihte Synagoge erbauen.
Alle übrigen kirchlichen Bauten in Stuttgart fallen in die Regierungszeit
König Karls und Wilhelms II. Im Jahre 1865 entstand die von Wagner
erbaute Englische Kirche, ebenfalls 1865 wurde die Schloßkirche von
der Akademie wieder an ihre frühere Stelle im alten Schloß verlegt. Im
Jahre 1866 begann der Bau der im Jahre 1876 vollendeten, nach Plänen
von Leins erstellten Johanneskirche. Der nach dem Kriege 1870/1871
eingetretene allgemeine wirtschaftliche Aufschwung war auch für Stuttgarts
Entwicklung von außerordentlichem Einfluß, das gewaltige Anwachsen der
Bevölkerung führte nicht nur eine lebhafte Bautätigkeit und damit eine
Markuskirche. Vom Fangelsbachfriedhof aus.
Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins.
für das religiöse Bedürf-
nis Stuttgarts, das schon
seit lange als fromm und
pietistisch galt, die drei
evangelischen Hauptkir-
chen genügend, daneben
bestanden noch die Hof-
kirche in der Akademie,
die Garnisonskirche
seit 1776 an der Kanzlei-
straße, dieWaisenhaus-
und die Reformierte
Kirche, seitl728 im ehe-
maligen Landhaus ein-
gerichtet. Die im Jahre
1699 für die evange-
lischen Mömpelgarder
im Bebenhäuserhof im
heutigen Kriminalamts-
gebäude, Schmalestraße,
eingerichtete französi-
sche Kirche war seit
1807 eingegangen. Für
die katholische Bevölke-
rung war 1806 die jetzige,
1811 eingeweihte Eber-
hardskirche von der Soli-
tude hierher versetzt
worden. Unter König
Wilhelm! waren auch die
Nachbargemeinden Hes-
lach, Berg und Gablen-
berg mit Stuttgart ver-
einigt worden. In Berg
war im Jahr 1855 an Stelle der abgebrochenen alten Kirche nach Entwürfen
von Gaab eine neue erstellt worden. Die israelitische Kirchengemeinde, die
seit 1834 im hinteren Flügel des Hauses Langestraße 16 ihre Synagoge ein-
gerichtet hatte, ließ durch Breymann und Wolff an der Hospitalstraße die am
3. Mai 1861 eingeweihte Synagoge erbauen.
Alle übrigen kirchlichen Bauten in Stuttgart fallen in die Regierungszeit
König Karls und Wilhelms II. Im Jahre 1865 entstand die von Wagner
erbaute Englische Kirche, ebenfalls 1865 wurde die Schloßkirche von
der Akademie wieder an ihre frühere Stelle im alten Schloß verlegt. Im
Jahre 1866 begann der Bau der im Jahre 1876 vollendeten, nach Plänen
von Leins erstellten Johanneskirche. Der nach dem Kriege 1870/1871
eingetretene allgemeine wirtschaftliche Aufschwung war auch für Stuttgarts
Entwicklung von außerordentlichem Einfluß, das gewaltige Anwachsen der
Bevölkerung führte nicht nur eine lebhafte Bautätigkeit und damit eine
Markuskirche. Vom Fangelsbachfriedhof aus.