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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 1908-1909

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Gradmann, Eugen: Das Schwäbische Bauernhaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.7712#0127
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Das schwäbische Bauernhaus.

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17. Oberschwäbisches Dorf bild, Unteressendorf OA. "Waldsee. Aufnahme von J. Cades.

Vorderecke dieser Stube, hängt der
Bibel auf einem Eckbrett) in derselben
stand in der entgegengesetzten Ecke
der Ofen, früher ein Kachelofen, im
16. bis 18. Jahrhundert meist ein
kombinierter, mit eisernem Heiz-
kasten und irdenem Aufsatz, um
rasch und lang zu wärmen; regel-
mäßig von hinten und von außen,
von der Küche heizbar. Allgemein
verbreitet war auch die Ofenbank;
und weit, namentlich in rauhen
Gegenden, der Ofenwinkel, die so-
genannte Hölle, eine besonders warme
Lagerstatt hinter dem Ofen. Ebenso
allgemein das „Rick'', ein von der
Decke herabhängendes Trocken-
gestell rings um den Ofen. Decken
und Wände waren früher regel-
mäßig vertäfelt mit Brettern und
Deckleisten auf den Fugen. Hie und
da findet man noch eine Decke von
der Art, wie sie am Ausgang des
Mittelalters üblich war: aus leichten
enggelegten Balken und dazwischen
einzeln eingenuteten Bohlen, die
Balken abgefast mit gotischen Ab-
läufen, die Bohlen hie und da verziert

Herrgott'", das Kruzifix (oder liegt die
Ecke vorn über dem Tisch. Allgemein

18. Riegelbau in Wolfegg OA. "Waldsee.
 
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