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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 1908-1909

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Württembergische Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.7712#0154
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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins.

ihren prächtigen Kirchen an, weitere Kirchen in Hellenstein, "Waldenbuch, Horburg i. E.,
Neuenstadt und Renningen, in Mömpelgard ein Kollegium, vergrößert die Schlösser auf
dem Hellenstein, in Mömpelgard, in Horburg, Backnang und Tübingen (äußeres Portal),
plant weitere Schlösser in Freudenstadt und Calw und errichtet endlich den Neuen
Bau und beginnt den Prinzenbau in Stuttgart. Mit seinem Nachfolger Johann Friedrich,
der noch die Kirchen in Göppingen und die Lustgrotte im Stuttgarter Lustgarten
errichtet, erlischt die Renaissance. An der Hand zahlreicher Abbildungen verfolgte
der Redner genauer die künstlerische Entwicklung der wichtigsten Baumeister, unter
denen neben Tretsch, Beer und Schickhardt besonders Berwart, Braun und Gunzen-
häuser Beachtung verdienen. Hand in Hand mit der Architektur entwickeln sich auch
die übrigen Künste. Leider sind Malerei und Kunstgewerbe noch wenig erforscht.
Unter den Spätrenaissance-Malern ist Jakob Ziberlein, der Maler der Kirche von
Freudenstadt, und sein gleichnamiger Sohn, von dem die Altertümersammlung eine
Geburt Christi besitzt, am bedeutendsten. Die Stukkaturkunst wird bereits 1540 von
dem Schreiner Konrad Haug auf dem Asperg eingeführt. Für die großen späteren
Arbeiten in Hellenstein und Freudenstadt bedient man sich des Braunschweigischen

MAX DASIO :: op. IV 1907 :: PORTRÄT-MEDAILLE JOSEF HUBER-FELDKIRCH.

AVERS: Porträt des Künstlers Josef Huber-Feldkirch, Maler REVERS :

München MCMVII. Diana mit Bogen, den Pfeil abgeschossen.

Original: Die Aversseite positiv in Buchsholz, die Reversseite in Solnhofener Stein geschnitten.
Sämtliche Medaillen sind auch in Silber zu haben. Gußmedaille 70 mm Durchmesser.

Kalkschneiders Gerhardt Schmidt. Auch das Schreinerhandwerk, besonders aber die
Goldschmiedekunst standen in hoher Blüte. In Stuttgart haben sich besonders von
den Goldschmieden Peffenhauser, Sick und J. D. Bauer treffliche Stücke erhalten.
Zum Schluß behandelte der Redner die bedeutendsten Werke der Steinplastik unter
Schlör, Jelin und Baumhauer, wobei er besonders auf die Denkmäler in der Stutt-
garter und Tübinger Stiftskirche hinwies.

2. März. Das Landesgewerbemuseum hat in der jüngsten Zeit interessante
Schenkungen erhalten. "Während die Tasteninstrumente durch die Opferwilligkeit und
die Bemühungen von Carl A. Pfeiffer schon eine recht ansehnliche Sammlung aus-
machen, haben bisher die anderweitigen Saiteninstrumente mit Ausnahme von zwei
Harfen fast ganz gefehlt. Jetzt ist durch den Kgl. Hofgeigenbauer Eugen Gärtner
in Stuttgart mit einem Schlage eine erfreuliche Aenderung herbeigeführt worden, indem
dieser dem Museum nebst einer Harfe noch 22 andere Saiteninstrumente als Geschenk
widmete, die zu einer geschlossenen Sammlung vereinigt und in den Sammlungen
aufgestellt sind. Es ist gewiß sehr erfreulich, daß durch die opferwillige Förderung
 
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