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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 1908-1909

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Pazaurek, Gustav Edmund: Schrezheimer Fayencen: eine Untersuchung von Gustav E. Pazaurek
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https://doi.org/10.11588/diglit.7712#0174
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Schrezheimer Fayencen.

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geebneten Stellen nur noch besser wachse usw. Dem Bux war es offenbar
nur darum zu tun, einen Befehl durchzusetzen, ihn bis zum endgültigen Urteil
unbehindert graben zu lassen; das Urteil selbst wurde immer weiter hinaus-
geschoben. Und als er schließlich, nachdem mehrere Kommissionen an Ort
und Stelle stattgefunden, doch zu einer kleinen Entschädigung an die Gemeinde
verurteilt wurde, nämlich 6 kr. für jede Fuhr zu zahlen (1783), beruhigte er
sich noch immer nicht. Noch aus den Jahren 1791 und 1793 besitzen wir
Eingaben in dieser Angelegenheit, welche die zähe Ausdauer, die dieser Mann
bis in sein hohes Alter besaß, bezeugen. Wir haben den Eindruck, daß Bux klüger
gehandelt hätte und materiell besser weggekommen wäre, wenn er gleich ein
entsprechendes Entgelt gezahlt hätte, statt so bedeutende Gerichtskosten auf-
laufen zu lassen.

Am 25. November 1800 starb Johann Baptist Bux im 85. Lebensjahre und
wurde in der Antoniuskapelle feierlich beigesetzt, nachdem er ein Jahr zuvor
seine Gattin, mit der er 56 Jahre verheiratet gewesen, verloren hatte. Nach
seinem Tode1 besteht die „Schretzheimer Porzellain-Fabrik-Gesellschaft" aus
seinem Sohn, dem Pfarrer Alois Bux, der aber nicht in Schrezheim lebt, und
aus seinen beiden Töchtern Barbara und Franziska, beziehungsweise aus deren

1 Bezeichnend für die Verhältnisse ist seine Grabschrift: Er ist dahin und Alles ist / Todt, öde,
leer umher / Der edle Nahrungszweig, und Christ / Und Vater ist nicht mehr.

Abb. 6. Bezeichnete Rokokoschüssel mit Helmkanne. — Stuttgart; Sammlung vaterländischer Altertümer.
 
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