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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 1908-1909

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Pazaurek, Gustav Edmund: Schrezheimer Fayencen: eine Untersuchung von Gustav E. Pazaurek
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https://doi.org/10.11588/diglit.7712#0184
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Schrezheimer Fayencen.

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übersehen werden, obwohl es schon aus späterer Zeit stammt. Ebenfalls
aus späteren Jahren mögen die beiden Fayence-Großplastiken herrühren, die
im Besitze der Familie Wintergerst genannt wurden,1 aber heute nicht mehr
nachzuweisen sind, nämlich ein Hirsch in halber Lebensgröße und ein lebens-
großer holländischer Bauer, bemalt, aus zwei Teilen bestehend; das Oberteil
konnte abgenommen werden, damit ein Knabe in der Figur versteckt werden
konnte, eine Scherzbelustigung, für die wir heute kein Verständnis mehr haben.
Auch Blumenkörbe mit plastischen Blumen und Uhrengehäuse werden ebenda
genannt.

Unter den keramischen Plastiken des 18. Jahrhunderts erfreuten sich die
großen Deckelgefäße in Gestalt von Küchenstücken, Gemüsen und
Früchten einer ganz besonderen Beliebtheit; noch heute treffen wir an
manchen Orten wie im badischen Lustschloß Favorite bei Rastatt oder
im Schlößchen Tiefurt bei Weimar - komplette Kücheneinrichtungen dieser
Art, die auch bei Dr. Freiherr von König auf Fachsenfeld in einer großen
Kollektion vertreten sind. Die meisten derartigen Objekte sind aus Fayence

1 Schauffeie a. a. O. nach den mündlichen Berichten des Augenzeugen, des Staatsanwaltes Bucher
in Hall.

Abb. 15. Unbemalter Kohlkopf. Stuttgart; Altertümersammluns.
 
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