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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 1908-1909

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Württembergische Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.7712#0216
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Württembergische Kunstchronik.

209

Herzog Ulrich, Vorsitzender: Geh. Hofrat Dr. Deahna), und zwar sind es durchweg
Personen-Medaillen, unter völligem Ausschluß der auf regierende Fürsten des
Hauses Württemberg und auf dessen Nebenlinien bezügliche Stücke, die bereits im
vorigen Jahr in einer Separat-Ausstellung vorgeführt wurden.

In Winzeln OA. Obern-
dorf wird am 10. Mai durch
Bischof Dr. v. Kepplei eine
neue Kirche eingeweiht. —
In Stuttgart wird am 15. Mai
der von Bildhauer J. Zeitler
errichtete ,,Hans im Glück-
Brunnen" ander Geißstraße
enthüllt. Der Brunnen ist
seiner Umgebung sehr wir-
kungsvoll angepaßt. Auf
festem 3teiligen Steinfuß
ruht eine mächtige, mehrere
Meter im Durchmesser
haltende Steinschale aus
Muschelkalkstein. Ueber ihr
erhebt sich ein in reichen
Blumen- und Pflanzenorna-
menten gehaltenes kunstvoll
geschmiedetes Gitter; in den
6 Feldern desselben sind
in gelbem Metall und in
runder Scheibenform die
6 Hauptmomente aus dem
Märchen vom Hans im Glück.
In der Mitte der Schale
aber erhebt sich ein eben-
falls muschelkalksteinerner
Block, auf dem Hans selbst
breitbeinig über einem
wasserspeienden Schwein-
chen steht. Während dem
Rüssel des Schweinchens ein
dünner Strahl guten Quell-
wassers entströmt, speien
zit Füßen Hansens an den
6 Kanten des bearbeiteten
Sockelblocks angebrachte

Gänslein aus ihren Schnäbeln dünne Strählchen Nutzwasser. Schwein und Gänse
sind in Gelbmetall, Hans im dunklen Bronzeton gegossen. Die Kunstwerkstätte von
P. Stotz und Otto Schlee haben die Gußarbeiten in trefflicher Weise geliefert.

Professor Dr. v. Lange in Tübingen beging am 16. Mai sein 25jähriges Jubiläum
als akademischer Lehrer. Er habilitierte sich 1884 in Jena und doziert seit 1894
als Nachfolger Köstlins Kunstgeschichte in Tübingen.

GRABDENKMAL.

G. A. BREDOW
STUTTGART.

Ein Auerbach-Denkmal ist am 23. Mai in Cannstatt enthüllt worden. Schöpfer
ist Professor Volz-Karlsruhe. — Ende Mai erschien im Verlag von O. Meisenburg
in Giengen a. Br. eine Schrift: „Ueber Bau und Geschichte der Stadtkirche zu
Giengen a. Br." Der Verfasser, Professor Arthur Renner-Eßlingen hat eine Fülle von
Material zusammengetragen und gesichtet, die wertvolle Aufschlüsse über das Wahr-
zeichen Giengens gibt. Einer eingehenden Beschreibung der Kirche folgt ein Abschnitt
über ihre Geschichte, die mit der alten Reichsstadt innig verknüpft ist. Hier erfahren
 
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