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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 1908-1909

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Württembergische Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.7712#0222
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Württembergische Kunstchronik.

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Vikar Mack auf eine Stelle, auf welcher der Aufbewahrungsort „für die vilfältige
hailthump S. Mauriziy undt seiner Gesellschaft" beschrieben ist. Man dachte zuerst
daran, das Gewölbe, in dem sicher Malereien sein sollten, sei das vor zwei Tagen
aufgedeckte Portal im Chor und zwar auf der Epistelseite (ein anderes Portal und
ein Sakramentarium auf der Evangelienseite sind ebenfalls bloßgelegt). Allein man
suchte vergebens nach dem Stein „an der Schwell besagten Gewölbens hin umb."
Ueber dem Portal waren einige querliegende Backsteine sichtbar. Es war denkbar,
daß durch sie das gesuchte Gewölbe zugedeckt war. Mesner Pfeiffer wagte die ersten
Hammerschläge; sofort zeigten sich schöne grüne Farben. In wenigen Minuten hatten
darauf Mesner Pfeiffer, Kunstmaler Stehle und Maurermeister Sulzer das schönste

SCHREIBZEUG — bronze. g.a. Bredow

stuttgart.

erhaltene Gemälde der Moritzkirche freigelegt. Der Stein mit der Inschrift: „Hic sunt
sanctuarie Sancti Mauritiy in Ehingen" (Hier liegen die Reliquien des hl. Mauritius
in Ehingen) wurde bis jetzt noch nicht gefunden. Die besagte Stelle wurde seinerzeit
zu einer großen Wallfahrtsstätte gemacht. Der Bedeutung dieser Wallfahrt schreibt
der Chronist nicht zum wenigsten die Vergrößerung des Dorfes und die nachmalige
Gründung Rottenburgs zu.

Vom Neuffen. Einen nach Inhalt und Ausstattung gleich gediegenen Führer durch
die Neuffener Landschaft und die Geschichte von Stadt und Festung hat Stadtpfarrer
Metzger-Neuffen unter dem Titel „Neuffen und Hohenneuffen" bei K. Henzler in
Neuffen erscheinen lassen.
 
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