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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 1908-1909

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Württembergische Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.7712#0227
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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins.

Eisack bei Bozen, Landschaft nach dem "Winter, blühende Bäume), die Münchner
Neue Pinakothek (Landschaft an der Donau), die Dresdner Gemäldegalerie (Landschaft
am Abend), das Kaiser Friedrich-Museum in Posen und die Nationalgalerie in
Berlin.

Ein Zeppelinbrunnen wurde am 25. Juli in Friedrichshafen enthüllt. Schöpfer
ist der Bildhauer Diamant.

Im Landesgewerbemuseum Ende Juli Ausstellung des Plakatwettbewerbes
der Zigarettenfabrik Waldorf-Astoria. Es standen Preise im Gesamtbetrag von 6000 Mk.
zur Verfügung und außerdem wurden noch mehrere Ankäufe zu je 200 Mk. gemacht.
Eine Jury der bekanntesten Künstler wie Carlos Grethe, Graf Kalckreuth, Max Lieber-
mann hat unter Mitwirkung von Dr. A. Lichtwark erst kürzlich die Entscheidung
getroffen, und Stuttgart ist nach Hamburg die erste Stadt, in der die Ergebnisse
öffentlich zur Vorführung gelangen.

Für einen künstlerischen Abschluß der K. Anlagen in Stuttgart, bezw. um
ihnen den Charakter der parkähnlichen Abgeschlossenheit zu bewahren oder wieder-
zugeben, der durch die Abtrennungen auf der westlichen Längsseite so schwer bedroht
ist, gibt es nur ein Mittel — durch eine ziemlich hohe Mauer den Park gegen "Westen
von der unmittelbar an ihm sich hinziehenden Straße und dem dahinter sich in recht
beträchtlicher Höhe erhebenden neuen Bahndamm zu trennen. Der König hat Anfang
August den Bildhauer Professor L. Habich damit beauftragt, Entwürfe herzustellen
für eine monumentale Ausgestaltung und künstlerische Belebung dieser Mauer,
damit diese nicht als monotone Schranke erscheint, sondern einen ästhetisch befriedigen-
den Abschluß bilde und von den Anlagen den Lärm und die Prosa des so nahe heran-
gerückten Bahngebiets möglichst fern halte. Professor Habich hat nunmehr, wie auch
der Hofbericht kürzlich meldete, seine Entwürfe dem König vorgelegt. Den Mittel-
punkt der in einer Länge von etwa 900 Meter sich erstreckenden Mauer wird danach
das früher im Botanischen Garten befindliche Karl-Olga-Denkmal bilden. Im übrigen
wird die mit Balustraden geschmückte Mauer in ihrem Verlauf unterbrochen und
belebt von architektonischen Bildungen (Brunnen- und Rundtempel) und von plastischen
Figuren verschiedener, doch fast durchweg mit dem genius loci Stuttgarts und des
Schwabenlandes in Beziehung stehenden Inhalts. Es war das besondere Bestreben
des Künstlers, die ganze Anlage so zu halten, daß sie rasch und für den Blick des
Beschauers völlig ungezwungen mit der umgebenden Natur zur harmonischen Einheit
sich zusammenschließt. Der König hat die Entwürfe Habichs gebilligt und den Künstler
mit der Ausführung beauftragt.

Im Landesgewerbemuseum sind von Mitte August ab zwei neue Ausstellungen
zu sehen. Ein junger Stuttgarter Künstler, Friedrich Felger, hat Entwürfe und Arbeiten
aus verschiedenen Gebieten der angewandten Kunst, besonders Buchschmuck und
Metallarbeiten, Gmünder und Pforzheimer Firmen und Künstler Schmuck- und Bijouterie-
waren ausgestellt.

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