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320

i8.— 20. Jahrhundert

■den Griechen seine Eigenart unterschiebt,
wie er die Rolle des Schicksals in der
antiken Tragödie in seinem Sinne miß-
versteht. H.s,,Empedokles“ist kein griechi-
sches, sondern ein deutsches, oder, wie mit
einer gewissen Einschränkung gesagt wird,
ein hölderlinsches Drama. In zwei ein-
gehenden Vergleichen wird H. sodann
Sophokles und Goethe (Hyperion’s Schick-
salslied, Oedipus auf Kolonos 1202—1239,
Mahomets Gesang) gegenübergestellt.
M. P.
B, England
n71 TEMPLEMAN, WILLIAM D., Contribu-
tions ot the bibliography of eighteenth —
Century aesthetics. In: Modern Philology
30, '32—*33, S. 309—16.
Nützliche Nachträge zu dem Werke
Drapers (s. diese Bibliographie Bd 1,
Nr. 1105). R. N.
1172 BOND, RICHMOND P., English Burles-
que poetry, 1700—7730. Cambridge,
Mass.: Harvard Univ. Pr. '32. XI, 483 S.
= Harvard Studies in English. 6.
Das sehr gelehrte, dabei angenehm les-
bare Buch zerfällt in zwei Teile. In der
ersten Hälfte behandelt B. die Natur der
Burlesken und die kritischen Theorien der
Burlesken im 18. Jahrh. Wichtig für uns
der Abschnitt über Homer’s Batracho-
myomachia, sowie die Travestien antiker
mythologischer Stoffe (Hero und Leander,
Penelope und Odysseus) und die zahl-
reichen Parodien der Epen Homers und
Vergils. Der zweite Teil (S. 233 — 453) gibt
ein chronologisch angeordnetes Verzeichnis
von 211 Burlesken. R. N.
1173 BITTER, AUGUST, William Whitehead,
poeta laureatus. Eine Studie zu den
literarischen Strömungen um die Mitte
des 18. Jahrh. Halle: Niemeyer '33.
105 S. = Studien z. engl. Philologie. 78.
Der wichtigste Teil dieser Studie, die
in den ersten drei Kapiteln das Leben
Whiteheads, sein Verhältnis zur Vorroman-
tik und seine Laureatenwürde behandelt,
ist das vierte: Whitehead und die Bühne,
in dem B. auf die beiden neoklassizistischen
Trauerspiele Whiteheads eingeht. Sein
erstes großes Drama, The Roman father,
das dank der Verkörperung der Titelrolle

durch Garrick einen glänzenden Theater-
erfolg davon trug, ist eine Umarbeitung
von Corneilles Horace und behandelt den
Kampf der Horatier und Curiatier. Vier
Jahre später (1754) erlebte seine zweite
Tragödie, Creusa, gleichfalls in Drury
Lane die erste Aufführung. Das Stück, dem
der Ion des Euripides zu Grunde liegt, ist
ein Zeugnis für die ,,second Greek Re-
naissance”, die nach dem Jahrzehnt 1740
bis 1750, in dem der griechische Einfluß
außerordentlich zurückgegangen war, um
1750 einsetzte. Es ist die erste bemerkens-
werte Bühnenbearbeitung eines griechi-
schen Dramas im England des 18. Jahrh.
R. N.
McCRACKEN, GEORGE, John Wilkes, 1174
Humanist. In: Philol. Quartl. 11, '32,
S. 109—34.
Im Mittelpunkt des Aufsatzes über die
klassischen Studien des Londoner Lord
Mayors (1727—97) stehen W.’s Luxus-
ausgaben des Catull (1788) und der Cha-
raktere des Theophrast (1790). Eine Über-
tragung der Oden Anakreons, mit der sich
W. in seinen letzten Lebensjahren be-
schäftigte, ist nicht veröffentlicht worden.
Der Verf. nennt die antiken Schriftsteller,
die in W.’s Bibliothek vertreten waren,
führt die in seiner Selbstbiographie und
seinen Briefen genannten klassischen Au-
toren auf (Vergil wird am häufigsten
zitiert), überschätzt aber wohl W.’s Be-
deutung ein wenig. R. N.
C. Frankreich
SCHALK, FRITZ, Zur Erforschung der 1175
französischen Aufklärung. In: Volkstum
Kultur Romanen 4, '31, S. 321 — 42; 5,
'32, S. 289—316.
Forschungsbericht. Verschiedene Hin-
weise auf unser Problem im Text und in der
ausführlichen Bibliographie. F. Sch.
WILDSTAKE, KARL, Wielands Agathon II?6
und der französische Reise- und Bil-
dungsroman von Fenelons Telemach
bis Barthelemys Anacharsis. Murnau:
Fürst '33. 70 S. München, phil. Diss.
In dieser Arbeit erscheint J.- J. Barthe-
lemys Voyage du jeune Anacharsis en
Grece vers le milieu du 4e siecle avant
l’ere vulgaire (1788) als das Schlußglied
 
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