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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Editor]
Nassauische Annalen: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 65.1954

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Renkhoff, Otto: Die Ortssiegel und Gemeindewappen des Kreises Usingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.62670#0212

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Siegel- und Wappenstudien

Die Ortssiegel und Gemeindewappen des Kreises Usingen
Mit 1 Siegeltafel (Tf. 16, nach S. 192), 2 Wappentafeln (Tf. 17 u. 18, Zeichnungen von Heinz Ritt)
und 3 Textabbildungen
Von Otto Renkhoff
Vorbemerkung
Teil A bringt nach einem kurzen historischen Überblick allgemeine und grundsätzliche Aus-
führungen und nimmt damit eine Auswertung des Teils B z. T. vorweg. Dieser behandelt im
einzelnen die Siegel und Wappen der Gemeinden in alphabetischer Folge unter Voranstellung
der Kreisstadt, bei der zugleich das Kreiswappen besprochen wird. Dabei wird, um die Übersicht
zu erleichtern, beim Vorliegen mehrerer Siegeltypen jeweils eine inventarische Aufstellung mit
Siegelbeschreibung und -vorkommen vorausgeschickt. Dazu ist zu bemerken: Von eigens
erwähnten Ausnahmen abgesehen, ist das Siegelfeld stets kreisrund, und die Umschrift beginnt,
wie üblich, oben links. Bei den Siegeln der herzoglich-nassauischen (1816/17 und 1842/45), preu-
ßischen (ab 1866) und modernen Zeit ist die Umschrift im Siegelfeld von etwa 30 mm Dm. —
jeweils oben: HERZOGTHUM NASSAU bzw. KÖNIGREICH PREUSSEN: GEMEINDE
später Kreis- und Gemeindebezeichnung — nicht besonders vermerkt; nach 1816 führte nur
noch das Usinger Siegel die Bezeichnung STADT und das Wehrheimer die Bezeichnung
FLECKEN. Das erste und letzte Vorkommen des Siegels werden mit dem Tagesdatum, die
dazwischen liegenden Belege nur mit der Jahresangabe benannt. Ausführungen zur Ortsge-
schichte bzw. zur Gerichts- und Verwaltungsorganisation werden nur da gegeben, wo sie die Ent-
wicklung der Siegel und Wappen verständlich zu machen vermögen. Auf die Nummern der
Siegeltypen im Inventar verweisen die römischen Ziffern des Textes (hier eingeklammert) und
der Beschriftung von Tafel 16.
Tafel 16 zeigt eine Auswahl der behandelten Siegel. Die Tafeln 17 und 18 bringen die
Wappen, die ebenso in das Hessische Ortswappenbuch aufgenommen werden, das von K. E.
Demandt, O. Renkhoff und H. Ritt bearbeitet ist und im Rahmen des Hess. Wappenbuchs
von H. Knodt herausgegeben wird. Herrn H. Ritt in Bad Nauheim bin ich für die Ausführung
der Wappen (Tf. 17 u. 18), Herrn P. Baum in Wallau bei Wiesbaden für die Herstellung der
Gipsabgüsse zu Tafel 16 zu besonderem Dank verpflichtet. Textabbildung 1 verdanke ich dem
Verlag Rich. Wagner u. Söhne in Usingen; die Textabbildungen 2 und 3 entstammen F. Luth-
mer, Die Bau- und Kunstdenkmäler des Reg.-Bez. Wiesbaden, Bd. II (1905).
An Quellen wurden vor allem die des Staatsarchivs Wiesbaden und der Stadt- bzw. Ge-
meindearchive benutzt. Zur Entlastung des Textes sind die urkundlichen Belege und diejenigen
zu den Siegelabdrücken und -stempeln im Staatsarchiv Wiesbaden hinterlegt, wo sie erfragt
und eingesehen werden können.
A
Der Kreis Usingen und die Bürgermeister des Kreises haben sich 1952 ent-
schlossen, für jede ihrer Gemeinden das Recht auf Führung eines Gemeinde-
wappens einzuholen, soweit nicht bereits — wie für Usingen und Brombach —
amtlich verliehene Wappen vorlagen. Diese Aktion ist, außer bei den Gemeinden
Pfaffenwiesbach und Westerfeld, inzwischen abgeschlossen. Die Wappen der 43
Kreisorte sollen zusammen mit dem i. J. 1951 verliehenen Kreiswappen dem-
nächst, in ihrer Gesamtheit für jeden sichtbar, in der neuerrichteten Kreis-
berufsschule zu Usingen angebracht werden. Im Zusammenhang damit ist im
Kreis der Wunsch entstanden, über die historischen und heraldischen Grund-
lagen dieser Wappen aufgeklärt zu werden. Das soll mit den folgenden Aus-
führungen geschehen.
Zwar können sich die Siegel und Wappenzeichen der in älterer Zeit wenig
entwickelten Gemeinwesen des Kreises Usingen etwa mit denen der Orte des
Rheingaues oder Rheinhessens oder des östlichen Taunus keineswegs messen.
Auch ist die urkundliche Überlieferung für das Usinger Land relativ schlecht.
 
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