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Neutsch, Bernhard [Hrsg.]; Hafner, German [Mitarb.]
Die Welt der Griechen im Bilde der Originale der Heidelberger Universitätssammlung: Katalog der Jubiläumsausstellung zur 100-Jahr-Feier der Sammlungen des Archäologischen Instituts Heidelberg im Sommersemester 1948 — Heidelberg, 1948

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https://doi.org/10.11588/diglit.28105#0009
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VORWORT

Im Verlauf von 100 Jahren haben mehrere Gelehrtengenerationen des
Archäologischen Instituts der Universität Heidelberg eine Originalsammlung
antiker Kunst geschaffen, die in der internationalen Fachwelt einen guten
Namen hat. Sie diente bisher fast ausschließlich wissenschaftlicher For-
schung und Lehre. Durch die schweren Verluste, die der Krieg den großen
deutschen Antikenmuseen zugefügt hat, gewinnt die Heidelberger Sammlung
eine wesentlich erhöhte Bedeutung. Damit ist auch der Zeitpunkt gekom-
men, der es wünschenswert erscheinen läßt, einer breiteren Öffentlichkeit
eine Auswahl dieses Kunstbesitzes zugänglich zu machen. Das Archäolo-
gische Institut hofft, dabei eine doppelte Aufgabe zu erfüllen. Es will zu
seinem Teil dazu beitragen, die gegenwärtig besonders notwendige Verbin-
dung zwischen Universität und Bevölkerung neu zu festigen. Vor allem
aber möchte es durch eine Ausstellung griechischer Kunstwerke das Erlebnis
einer unmittelbaren Begegnung mit originalen Schöpfungen der Antike
ermöglichen und dadurch an einen Quell unseres abendländischen kulturel-
len Daseins heranführen.

Um dem Besucher ein möglichst lebendiges Bild von der Daseinsfülle des
Griechentums zu vermitteln, sind in dieser Ausstellung neue Wege beschrit-
ten worden. Themenkreise wie „Das Bild des Menschen“, „Das Tierbild“,
„Götterbilder“, „Mischwesen“, „Mythos“, „Grab und Kultus“, „Theater“,
„Sport“ und „Tägliches Leben“ vermögen schon rein sachlich anzusprechen.
Das Wagnis der dabei notwendigen Vereinigung von Werken verschiedener
Zeiten und Kunstgattungen rechtfertigt sich durch die überraschenden Be-
trachtungsmöglichkeiten, die Aufschluß geben über die Wechselbeziehungen
von Kunst und Leben und über die schöpferische Kraft, mit der die Griechen
die Vielfalt dieses Lebens in den verschiedenen Epochen künstlerisch gestal-
teten.
 
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